Immer nur Schafe und Deich

  • Leider ist der erste Urlaub mit unserem neuen Wohnmobil schon wieder vorbei.

    Dieses Jahr haben wir den deutschen Nordwesten besucht. Immer nur kurze Fahrstrecken und dann in der Umgebung einiges mit dem Fahrrad erkundet.1229km insgesamt, davon dann 368km mit dem Fahrrad.

    Am letzten Wochenende der Sommerschulferien von NRW gings los. Das erste Ziel war Nordhorn. Kurz vor Mittag waren wir am Wohnmobilstellplatz in direkter Nähe zum Vechtesee. Der Stellplatz war schon sehr voll und wir hatten Glück überhaupt noch einen Platz zu bekommen. Die Parkgebühren betragen dort 5 Euro / Tag, Frischwasser kosten 1 Euro / 80l. Für Abwassergibt es nur ein kleines Loch an der VE-Säule.

    Am Samstag Nachmittag machten wir die erste kleine Erkundungtour mit dem Fahrrad. Ich hatte mir hierzu die GPX-Datei Grafschafter Fietsen Tour 6 aufs Smartphone geladen. Die Tour war gut fahrbar und die bereitgestellten Daten waren gut und genau.

    Ebenfalls von sehr guter Qualität war die GPX-Datei zur Grafschafter Fietsentour 20 die ich am Sonntag gefahren bin.

    Montags fuhren wir mit dem Wohnmobil weiter nach Lingen. Der Stellplatz für Wohnmobile kostet 5 Euro am Tag und liegt recht weit abseits der Innenstadt, so dass der Stadtbesichtigung ein guter Fußmarsch voran ging. Da der Stellplatz direkt am Radweg liegt machten wir im laufe des Nachmittags noch einen kleinen Ausflug zu den Emswasserfällen.

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    Da uns der Wohnmobilstellplatz in Lingen nicht sonderlich gut gefallen hat, fuhren wir am nächsten Tag weiter. Der Untergrund des Stellplatzes war uns zu sandig.

    Der nächste Stopp war dann in Weener im "Alten Hafen". Mit Blick aufs Hafenbecken haben wir den Stellplatz für 2 Tage genutzt, Preis 7,50 Euro / Tag. Da ich gehört hatte, dass ein neues Kreuzfahrtschiff im Aussenbecken der Mayerwerft in Papenburglieen soll, habe ich mich aufs Fahrrad geschwungen und bin am Emsdeich und zwischen Schafen entlang nach Papenburg geradelt. Dort angekommen wollte ich natürlich auch ein paar Fotos machen. Weder Smartphone noch Kamera waren dabei, die lagen einfach im Womo.

    Also am nächsten tag nochmals nach Papenburg geradelt und dann ein paar Fotos gemacht. Schon gewaltig wie groß die aktuelle Generation der Kreuzfahrtschiffe ist.

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    Für dann dann kommende Wochenende war ein Aufenthalt in Ditzum geplant. Der Wohnmobilstellplatz liegt direkt zwischen Radweg und Deich. Der Weg ins Dorf ist kurz und man bekommt dort alles was man so benötigt. Stellplatzgebühr 7 Euro. Im nächsten Jahr wirds dort teurer. Die wollen ein Sanitärgebäude bauen. Braucht zwar keiner aber es dient dazu die Preise zu erhöhen.

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    Im Hafen gabs dann frischen Fisch, Fertig gebraten oder roh zum Mitnehmen. Wir haben zu Mittag dann erst mal frisches gebratenes Schollenfilet gegessen.

    Da es Wochenende wurde, ware der Stellplatz schnell voll und viele Wohnmobile mussten wohl noch länger nach einem geeigneten Platz suchen.

    In den nächsten Tagen gabs dann mal wieder ein paar Radtouren. Immer hinter dem Deich lang und immer wieder Schafe.

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    Irgendwie hatte man das Gefühl, die Schafe grinsen einen an, blockieren die Wege absichtlich und gleich kommt auch noch der ...finger.

    Ditzum war ein ganz guter Ausgangspunkt um den unteren Bereich des Dollarts zu besuchen. Etwas schade fand ich, dass man nicht auf der Deichkrone fahren konnte um auch mal etwas aufs Wasser zu schauen. Genau wie entlang der Ems immer nur Blick auf Deich und Schafe.

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    Etwas Abwechslung brachte dann die Tour in die Provinz Groningen.

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    Den Weg zum Kiekekasten bin ich nicht gefahren, war mir zu eng zu verwinkelt. Links und rechts vom Steg war ja nur Wasser und Schlamm.

    Von Ditzum aus gings dann weiter nach Greetsiel. Ich hatte Gerüchte gehört, dass es da eine sogenannte Nordsee geben sollte.

    Also vom Wohnmobilstellplatz ( 11 Euro Stellplatzgebühr inkl. Kurtaxe pro Tag ) aus zum Pilsener Leuchtturm geradelt und die Nordsee gesucht.

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    Wie erwartet keine Nordsee zu finden. Die Rückfahrt vom Leutturm ging dann an der Seeseite entlang des Greetsiler Nackens um das Speicherbecken Leyhörn. Eine absolut toll zu fahrende Strecke.

    Um etwas mehr von der Gegend zu sehen habe ich mich dann am nächsten Tag aufgemacht und bin die Tour 1: Durch die Warfendörfer der Krummhörn gefahren. Die Qualtität der GPX-Datei war grauenhaft. extrem viele Fehler in der Route. Ohne Karte ging da nicht viel. Die Tour hat die Ostfriesland Touristik wohl nur am Schreibtisch zusammengeklickt. Ohne genaueres Studium einer Landkarte wäre es fast nicht möglich die Tour zu fahren.

    Auf der Suche nach der Nordsee hab ich dann hinterm Deich Leute gesehen, die wohl auch auf der Suche waren. Ich also runter vom Rad und den Leuten hinterher.

    Info: hier wäre noch ein Bild gekommen, leider gehts nur bis 10.

    Da war etwas Wasser, ganz flach und es reichte bis an den Horizont. Auf dem Rückweg zum Deich ist es dann passiert. Da bin ich auf so einem schwarzen Übergang zwischen den gepflasterten "Vordeichbereichen" ausgerutscht und in ein schwarzes Loch gefallen. Weg bis zur Hüfte und voll mit klebriger schwarzer Pampe. Voller Gestank nach totem Fisch. Mit dem etwas vorhandenem Salzwasser grob gereinigt und dann ab zurück zum Wohnmobil. Schuhe, Strümpe und Hose wurden entsorgt, ich hab dann erst mal die Dusche genutzt.

    Am nächsten Tag gings weiter. Zwischenstop und Übernachtung in Aurich. Der zentrumsnahe Stellplatz am Familienbad ( 10 Euro / Tag, vergünstigter Eintritt ins Bad ) hat uns recht gut gefallen. Also an diesem Tag einen Stadtrundgang gemacht und Abends dann beim Chinesen mit thailändischen Koch zu Abend gegessen. Essen war sehr gut und Sonderwünsche wurden zwischen Koch und meiner Frau abgesprochen.

    Weiter gings dann dem Ende unseres Urlaubs entgegen. Zwischenübernachtung in Stadtlohn ( Stellplatz am Schwimmbad kostenfrei ) und dann weiter nach Bocholt ( Stellplatz Aasee 7,50 Euro / Tag ). Das Wetter wurde regnerisch und zeitweise auch stürmisch. Wir sind dann Samstags wieder nach Hause gefahren.

    mit Wohnmobil und Fahrrad unterwegs

  • Hallo Uwe,

    vielen Dank für deinen Bericht.

    Ich glaube, mit eurem neuen Fahrzeug seid ihr zufrieden?

    Der Absturz in das "schwarze Loch" war für dich sicherlich nicht zum Lachen.

    Gruß vom Dieter


    Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht,
    darf man den Kopf nicht hängen lassen.
    (Walther Matthau)

  • Hallo Uwe,

    ...........

    Der Absturz in das "schwarze Loch" war für dich sicherlich nicht zum Lachen.

    Wohl kaum, die Dinger können durchaus gefährlich werden!

    Aber ich hoffe, lieber Uwe, Du konntest wenigstens hinterher darüber lachen!

    Danke für den Bericht, ich glaube, wir müssen in der nun neu gewonnenen Freiheit-Zeit die eigene Heimat mal erfahren!

    Der Platz in Aurich gefiel uns übrigens gar nicht, wir sind am späten Nachmittag nach einem Stadtbummel weg- und woanders hin gefahren!

    Liebe Grüsse

    Anette

    =^.^=
    Mitglied der Nordlichter-Crew

  • Der Boden war ganz schön weich und der Gestank hinterher fürchterlich.

    Raus kommen war auch nicht ganz so leicht, man findet keinen halt und sinkt immer weiter ein.

    Wirklichen Spass hatte meine Frau als sie mich so eingesaut zu sehen bekam.

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    Das Schlammloch war links neben dem Pflaster, rechts die Nordsee und ganz weit links kommt dann der Weg vor dem Deich. Das Grasstück ist auch schon sumpfig, da kann man nur an wenigen Stellen queren.

    mit Wohnmobil und Fahrrad unterwegs

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