Venedig erhebt Eintrittsgeld

  • Zwischen 2,50 und 10 Euro Eintrittsgeld pro Person und Tag will Venedig künftig je nach Saison von jedem Touristen erheben. Und zwar nicht nur wie bisher von Übernachtungsgästen, sondern auch von Tagesbesuchern. Das ist jedenfalls der Plan der ital. Regierung, um mit den Einnahmen diverse Haushaltslöcher zu stopfen.

    Ob ein solches Eintrittsgeld mit EU-Recht in Einklang zu bringen ist, bleibt abzuwarten. Immerhin handelt es sich bei Venedig nicht um einen Zoo oder einen Freizeitpark, sondern um ein öffentliches Stadtgebiet.

    In den letzten Jahren hat man die Touristen sowieso schon auf vielfältige Weise zur Kasse gebeten. Einmal pinkeln kostet 1,50 Euro, das Fahren mit den Wasserbussen ist für Besucher teuer geworden, und wer sich auf einen Cappuccino im Café Florian (oder sonstwo) nieder lässt, der wird sein blaues Wunder erleben, wenn er die Rechnung sieht (....con Musica !).

    Aber was besonders ärgerlich ist: Der aus Steuergeldern finanzierte Hochwasserschutz MOSE wird und wird nicht fertig. Inzwischen sollen sogar 1 Mrd. Euro in dunklen Kanälen versickert sein. Und die Stadt steht trotzdem bei jedem Aqua Alta unter Wasser.

  • Moin

    Abgesehen davon, daß es mich nach einmaligem Besuch vor ca 20 Jahren nicht mehr im geringsten juckt, dorthin zu fahren, sind die paar Euros Eintrittsgeld nichts gegen das, was man bei der Fahrt dorthin an Schäden aufgrund der völlig maroden Straßen am Fahrzeug zu beklagen hat... :wacko:

    Vor 8 Wochen war ich am Monte Catria zum Hangfliegen und bin auch einen Schlenker die Küste entlang Richtung Venedig gefahren, es war unbeschreiblich, wie besch....eiden der Straßenzustand mittlerweile ist. Schäden die ich von Fahrten dort in der Gegend von vor 10 Jahren noch kannte, weil zB quasi eine Straßenhälfte nach Unterspülung abgebrochen ist, werden einfach nur weiterhin Abgesperrt und im besten Fall mit einer mobilen Ampel versehen, repariert wird dort null.

    Cinque Terre. Selbiger Witz mit Eintrittsgeldern. Alles zerfällt Dank zu 100% maffiöser Leitung des "Nationalparks", nullkommagarnix kommt dort an, wo es laut den tollen Reden für das EU-Förderprogramm hinfließen hätte sollen. Mittlerweile kommt man teils mit größeren Fahrzeugen schon nicht mehr zu manchen Orten hingefahren, weil die Straßen bei jedem Unwetter ein weiteres Stückchen abrutschen.... Die Bewohner dort sind unglaublich frustriert, aber es ist halt nirgends in dem Land auch nur ein Deut besser, ...

    LG Christian, von dem die Eintrittsgelder-Maffia leider nichts zu Beißen bekommt

    Nein, ich habe keinen Facebookaccount, meine realen Freunde sind mir viel zu kostbar.

  • Italien lebt seit Jahrzehnten ganz gut damit, dass es die Realität komplett ausblendet.

    Es wird aber nicht mehr lange dauern bis die Regierung ihr Erpressungspotential gegen die Euro-Partner (haha....) auszuspielen beginnt. Und wenn es dann so laufen sollte wie mit Griechenland, dann kann der Euro endgültig einpacken.

    Aber zurück zu Venedig:

    Für mich ist das die schönste Stadt der Welt, und ich fahre immer wieder gerne dahin. Aber was sich in den letzten Jahren touristenmäßig da abspielt, spottet jeder Beschreibung.

  • Aber zurück zu Venedig:

    Für mich ist das die schönste Stadt der Welt, und ich fahre immer wieder gerne dahin. Aber was sich in den letzten Jahren touristenmäßig da abspielt, spottet jeder Beschreibung.

    Das sehe ich ähnlich, auch wenn ich nun doch schon länger nicht mehr dort war. Ist aber auch vielleicht gut so, da ich Vendig zumindest abseits des Hauptstromes "Markusplatz-Rialto-Brücke" , noch als ruhig und beschaulich in Erinnerung habe....

    Das Problem mit völlig überfüllten touristischen Hot Spots, wird uns allerdings nicht mehr loslassen. Meist ist es inzwischen der Kreuzfahrt-Tourismus, der daran die Hauptschuld trägt. Viele Regionen sind erst dann an den Menschenmassen fast erstickt, als die Reedereien diese für sich entdeckt haben. Ein schönes Beispiel sind die "Cinque Terre" in Ligurien. Wenn sich in diese 5 beschaulichen, winzigen Orte auf einen Schlag 4-5000 Touristen um die Mittagszeit ergießen, braucht man nicht viel Phantasie sich vorzustellen, was dort abgeht. U.a. deshalb wurde auch dort die "Cinque Terre Card" eingeführt, die irgendwo bei 10-13 Euro pro Tag liegt.

    Ähnliches könnte im Geiranger Fjord in Norwegen oder auf den Kykladen in Griechenland folgen.....

    Der Bürgermeister von Santorin musste 2017 die täglichen Touristenmassen auf 8.000 !! bregenzen, um der Situation Herr zu werden. Ebenso wurde ein Verbot erlassen, dass die armen Esel keine übergewichtigen Touristen mehr rauf in die Chora schleppen dürfen, die Frage sei erlaubt, wer das kontrolliert...? werden die Touristen jetzt gewogen...?...ich würde es GANZ verbieten ! Entweder Seilbahn oder laufen....

    Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass die nächste Generation der Kreuzfahrt-Schiffe bis zu 9000 Passagiere transportieren kann....:fearful_face:

    Das sind Zahlen, die auf Dauer für die jeweiligen Regionen nicht gesund sein können...

    Gruß

    Roman

  • ....in der Cinque Terre sprechen die Einheimischen von ca 6000 Personen pro Tag. Wieso die Maffia es trotz dieser erheblichen Anzahl von zahlungskräftigen Turis nicht schafft, auch nur geringste Reparaturen zu erledigen, wie den berühmten Küstenwanderweg wieder herzustellen nach nun, ich schätze, guten 10 Jahren Sperrung und trotz täglichem Verkauf von quasi nicht nutzbaren "Wanderweg-Eintrittskarten" ist einfach nur erbärmlich.

    Ich hoffe nur, das die Rechten nicht dauerhaft soviel Zuspruch bekommen, wie es derzeit scheint...

    LG Christian

    Nein, ich habe keinen Facebookaccount, meine realen Freunde sind mir viel zu kostbar.

  • Alle 2 Jahre habe ich in Venedig einen Pflichttermin, nämlich La Biennale di Venezia, und 2019 ist es wieder soweit.

    2017 hat der Eintritt zu den Giardini und zum Arsenale für Senioren 20 Euro gekostet. Dazu kommt die Bootsfahrt von Punta Sabbioni nach Venedig und zurück zum Discount-Preis von 10 Euro mit Marco Polo. (Venice Shipping Company).

    Aber auch zwischen den Jahren bin ich immer mal wieder in Venedig. Die Stadt ist einfach wunderbar, auch wenn es immer schwerer wird, den Touristenmassen (zu denen ich auch gehöre) auszuweichen.

    Meinen Plan, in Venedig eine kleine Wohnung dauerhaft zu mieten, habe ich aufgegeben. Die Preise sind durch die Decke gegangen. Inzwischen können sich auch viele Einheimische die Mieten nicht mehr leisten und ziehen aufs Festland.

  • „An den zu UNESCO-Welterbestätten ernannten westnorwegischen Fjorden wie Geirangerfjord und Næerøyfjord sollen spätestens 2026 nur noch Elektroschiffe verkehren dürfen.“

    Das ist dort auch bitter nötig !

    Als wir vor Jahren auf dem vorderen CP im Geirangerfjord standen, lagen zeitweise 4 Kreuzfahrtschiffe vor Anker. Infolge der damals vorhandenen Inversionswetterlage, hielten sich die Abgase im Fjord wie in einem Wasserkessel...ich vermute, dass wir damals an einem Tag die Feinstaubration eines ganzen Jahres inhallieren durften...aber damals gabe es ja noch gar keinen Feinstaub, oder ?....:00008084:

    Gruß

    Roman

  • Venedig verbannt die Kreuzfahrer raus aus der Stadt an den westlichen Rand der Lagune bei Fusina. Dann wird Schluss sein mit den spektakulären Bildern, wenn ein Riesenschiff sich am Markusplatz vorbei quält.

    Die Griechenland - Fähren wurden schon vor Jahren raus geschmissen. Die legen jetzt im Industriegebiet Fusina an.

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