Ladebooster plus Solar, hat das Sinn ??

  • Ich habe verstanden, dass moderne Lichtmaschinen wegen Euro 6 ihre Arbeit einstellen, wenn die Starterbatterie voll ist. Die Wohnraumbatterie/n wird/werden dann also nicht geladen. Dafür, dass sie doch geladen werden, sorgt dann ein sog. Ladebooster. So weit, so richtig ??

    In den modernen Neuwagen sind folglich mehr und mehr Ladebooster serienmäßig eingebaut oder als Sonderausstattung zu haben. Gleichzeitig scheinen die Solaranlagen zu verschwinden.

    Hat das Sinn? Oder sollte ich, der ich oft ein bis zwei Wochen an Ort und Stelle frei (!!) campe und bestenfalls alle drei/vier Tage mal ein paar km zum nächsten Supermarkt fahre, doch auch auf den Einbau einer Solaranlage bestehen?

    Und welche Batterie/n brauche ich?

    ( Aktuell habe ich eine 235 Ah-Batterie im Bulli. Die ist so sauschwer, dass ich in meinem nächsten Auto lieber was Leichteres hätte. )

    Meine Stromverbraucher sind bescheiden: Kompressorkühli, manchmal ein paar Lämpchen, Notebook und ein paar Ladegeräte, selten mal das Heizungsgebläse. TV will ich nicht, und das Radio+Navi hängt an der Starterbatterie.

    Also: Booster plus Solar? Oder nur das eine oder das andere?

  • Und wie sähe es mit der Kombination Lithium und Ladbooster aus, also ganz ohne Solar? Das liest man ja immer mal wieder als Tipp um Gewicht zu sparen. Also als Alternative für Solar und 235 AH-Gelbatterie. Angeblich laden die Lithium Batterien ja sehr schnell wieder auf beim Fahren. Unser Verkäufer hätte uns aber auch bei Lithium trotzdem zu Solar geraten.

    Beim "Bewegungsprofil" von Heinz aber vermutlich auch nicht ausreichend, wenn er bis zu zwei Wochen steht und nur sehr kurze Strecken fährt?

    Gruss

    Johannes

  • Bei Solar muss man daran denken, dass sie "nur" 60 % der angegebenen Wp in unseren Breiten (durch die gerade Lage auf dem Dach) im Sommer produzieren.

    Also eine 100 Wp Solarzelle kann hier max. 60 Wp erzeugen. Im Herbst und Frühjahr und Teilen des Winters 20 - 40 %, bzw. gar nichts, wenn Schnee drauf liegt. Das sind dann 5 A (60 W / 12 V = 5A, bei einer Zelle, wieviel Platz ist vorhanden auf dem Dach?).

    Aber der Ladebooster muß auch richtig dimensioniert sein, damit er die Ladevorteile einer Lithium nutzen kann.

    Eine LiFePo 4 kann mit bis zu 50% der angegebenen Kapazität (ohne Stunden, also nur A) geladen werden. Demnach kann eine 100 Ah LiFePo mit 50 A beaufschlagt werden.

    Also würde ich einen 45 A Booster wählen, damit ich den richtigen Nutzen erreiche.

    Für 5A Solarleistung gebe ich persönlich keine 700 - 1000€ inkl. Montage aus. Der 45A Booster kostet inkl. Einbau ca. 600€.

    Damit stellt sich für mich nicht die Frage nach Solar.

    Gruß Arnd

  • Wenn ich aber 2 Wochen nicht fahre, wie Heinz schreibt, wird wohl an Solar (am Besten nicht fest auf dem Dach, sondern flexibel zum Ausrichten nach der Sonne) schwerlich ein Weg vorbeigehen, es sei denn, eine Brennstoffzelle (die aber auch ihr Geld kostet, in meinen Augen allerdings das "Sorglospaket" darstellt) findet ihren Platz.

    Gruß Bernhard

  • Ja, eine flexible Solarzelle, die ich nach Bedarf aufstellen und ausrichten könnte, wenn der Booster nicht reicht, wäre sicher zu überlegen.

    Andere Stromquellen wie z.B. die Brennstoffzelle oder ein kleiner Stromerzeuger von Honda o.ä. wären, denke ich, für meinen Bedarf überdimensioniert.

  • Hallo, ich habe in meinem Kastenwagen einen Triple-Lader von Votronic. Der lädt von der Steckdose, von den Solarzellen und arbeitet auch als 45A-Ladebooster. Damit deckt ein Gerät alles ab und man hat deutlich weniger Kabel und braucht weniger Platz. Die Solarzellen haben eine Nennleistung von 220W und erreichen in unseren Breiten auch fast 180 W. Der Lithium-Akku hat 200A und diese Nennkapazität kann auf jeden Fall zu über 90% genutzt werden.

    Meine Erfahrungen mit dieser Kombination ist einfach super. Ich habe letztes Jahr nicht einmal mein Stromkabel ausgepackt. Vor allem auch gut für Länder in denen es kam Stromanschlüsse gibt. 4 Tage stehen ich kein Problem, wenn nur etwas die Sonne scheint. Ich habe zwar keinen TV, dafür wegen Schnarchens ein Apnoe-Gerät, das jede Nacht ca. 30A verbraucht. Nie war der Akku auch nur annähernd leer.

    Vom Original-Steuergerät (zuständig für Geräteanzeigen und Passiv-Laden) habe ich die Verbindung zur Wagenbatterie entfernt und sehr gut isoliert an Ort und Stelle belassen. So kann man beim Ausfall des neuen Laders das Verbindungskabel wieder anschließen um zumindest passiv Laden zu können. Zum Ladebooster habe ich ein neues Kabel mit größerem Querschnitt gelegt.

    Ein nicht fest installiertes Solarpanel finde ich persönlich eher unpraktisch. Wie findet man bei der Himmelsausrichtung den richtigen Kompromiss wenn man sich mehrere Stunden vom Fahrzeug entfernt. Und wie ist das Panel eher unauffällig und damit einigermaßen diebstahlsicher ausgelegt. Ich glaube da ist waagrecht auf dem Dach und fest montiert die beste Lösung.

  • Ladebooster und Solar

    Heinz, ich fahre bereits mehrere Jhare mit dieser Kombination wie " ferjo 58 "

    / Ladebooster

    / 160 Watt Solar

    / 200 A LI Batterie

    Bei dieser Kombination benötigt man eigentlich kein landstrom, im Sommer bei Sonnenschein sind die Batterien eigentlich immer zu 100 % geladen.

    Das was am Abend verbraucht wird, ( Kühlschrank, Licht, TV etc. ) wird am nächten Tag nachgeladen.

    Mittags zeigt die Batterie dann immer 100 % an, allein durch Solar.

    Warum auf die Solareinspeisung verzichten, bei den hohen Fahrzeugpreisen fällt diese Summe doch nicht mehr ins Gewicht und man ist immer auf der sicheren Seite.

    Und nicht vergessen, wenn das Auto länger steht nützt auch ein 500 Amp. Ladebooster nix, aber die Solarzellen liefern immer Strom, jeden Tag - mal mehr - mal weniger.

    ...

    Einmal editiert, zuletzt von LUXOR (11. Februar 2020 um 11:26)

  • Die Überlegung die Solaranalage weg zu lassen war bei uns weniger eine Frage der Kosten als des Gewichts. Ich glaube Heinz geht es auch ums Gewicht?

    Würde die Lösung kein Solar und Lithium funktionieren, wären das immerhin 42kg weniger Gewicht (160W Solar = 12 kg / 2 x 100Ah Lithium und Wegfall 235W Gelbatterie = 30kg)

    Hilft aber alles nichts wenn es nicht funktioniert.

    Gruss

    Johannes

  • Die Überlegung die Solaranalage weg zu lassen war bei uns weniger eine Frage der Kosten als des Gewichts. Ich glaube Heinz geht es auch ums Gewicht?

    Gewicht spielt sicher auch eine Rolle. Aber noch bin ich in der Planungsphase und wälze Prospekte u.ä. und habe noch nichtmal ein konkretes Fahrzeug im Auge.

    Aktuell habe ich ja noch den Bulli. Der hat nur 110 W Solar und die fette Batterie. Als ich den 2006 gekauft habe, gab es noch keine Ladebooster. Die Lima liefert endlos Strom während der Fahrt :smiling_face: Die modernen Lima tun das ja nicht mehr.

    Danke für die Anregungen ! Weiter so :wink

  • Man kann es auch so sehen: Den Ladebooster braucht man für den Winter, die Solarzelle für den Sommer. Wer im November nach Dänemark fährt, hat mit der Solaranlage natürlich nur unnützen Ballast an Bord. Dank Ladebooster können wir dann trotz energiefressender Dieselheizung autark stehen, wenn man am Tag 30-45 Minuten fährt. Im Sommer kann man sich das sparen. Dann dank Solar keinen Gedanken an die Stromsituation verschwenden zu müssen, ist angenehm.

    Es gibt noch einen anderen Aspekt: Wohnmobile stehen oftmals wochenlang ungenutzt herum. Wenn man dann vergisst, die Batterie regelmäßig an Landstrom zu hängen, riskiert man Tiefentladung und teuren Bleischrott im Kofferraum. Mit Solarzelle ist das Risiko zumindest außerhalb des Winters geringer. Die Batterie bleibt meist voll.

  • Man kann es auch so sehen: Den Ladebooster braucht man für den Winter, die Solarzelle für den Sommer. Wer im November nach Dänemark fährt, hat mit der Solaranlage natürlich nur unnützen Ballast an Bord. Dank Ladebooster können wir dann trotz energiefressender Dieselheizung autark stehen, wenn man am Tag 30-45 Minuten fährt. Im Sommer kann man sich das sparen. Dann dank Solar keinen Gedanken an die Stromsituation verschwenden zu müssen, ist angenehm.

    Es gibt noch einen anderen Aspekt: Wohnmobile stehen oftmals wochenlang ungenutzt herum. Wenn man dann vergisst, die Batterie regelmäßig an Landstrom zu hängen, riskiert man Tiefentladung und teuren Bleischrott im Kofferraum. Mit Solarzelle ist das Risiko zumindest außerhalb des Winters geringer. Die Batterie bleibt meist voll.

    Hallo Everest,

    ich seh das ähnlich, wobei man ja auch eine Mischform betreiben könnte: "bißchen" Solar auf dem Dach für z.B. Kühlschrank und Ladungserhaltung, Rest über faltbares mobiles Solarpanel, das man im Winter im Keller liegen hat.

    Frage dazu: muß man zur Aufladung der Batterien via Ladebooster "richtig fahren" oder reicht es, nur den Motor anzuwerfen und den Bus sozusagen als übergroßen Moppel zu nutzen?

    Grüße von Andrea

  • Frage dazu: muß man zur Aufladung der Batterien via Ladebooster "richtig fahren" oder reicht es, nur den Motor anzuwerfen und den Bus sozusagen als übergroßen Moppel zu nutzen?

    Puuh, Evererst spricht von 30 - 45 Minuten Fahrt, wenn er mittels Ladebooster "auftanken" will. Im Stand braucht man sicher noch länger. Das möchte ich meinen Campingnachbarn nicht unbedingt antun. Mich nerven ja schon die kleinen Hondas, die so mancher Langzeit - Freisteher neben dem Womo vor sich hin brummen läßt.

    Apropos mobile Solarsysteme:

    Ich blättere gerade im REIMO - Katalog 2020, Seite 206. Da gibt es ein paar schöne Solarkoffer. Der billigste kostet 299€, hat 100 W, ist 505x650x60 mm groß, wiegt 11kg und hat versch. Anschlußkabel und einklappbare Standfüße.

    Wenn ich das richtig verstehe, kann man das System z.B. mittels Krokodilklemmen direkt an die Aubaubatterie anschließen oder halt über den Zigarettenanzünder.

    Hört sich recht praktisch an. Ist es das auch ?

  • Apropos mobile Solarsysteme:

    Ich blättere gerade im REIMO - Katalog 2020, Seite 206. Da gibt es ein paar schöne Solarkoffer. Der billigste kostet 299€, hat 100 W, ist 505x650x60 mm groß, wiegt 11kg und hat versch. Anschlußkabel und einklappbare Standfüße.

    Hallo Heinz,

    hast Du meinen Kommentar unter #7 nicht gesehen?

    So eine mobile Solaranlage gibt es auch bei Amumot, allerdings teurer.

    Ob auch besser, kann ich nicht beurteilen.

    Irgendwo hab ich auch mal von der Idee gelesen, das faltbare Solarmodul auf die Frontscheibe zu legen,

    wo es dann gleichzeitig auch die Funktion eines Sonnenschutzes übernimmt.

  • Klar habe ich das gesehen, und ich rätsele immer noch, was da auf dem dritten Foto im Wasser steht. Quatsch, es ist ein Hund :winking_face:

    Der REIMO - Katalog ist für mich so interessant, weil er vielleicht auch eine Lösung für mein Aufstelldachproblem bietet.

  • ... wenn ich die Erläuterungen auf der Amumot -HP richtig verstanden habe, macht das Ganze am ehesten Sinn - in Hinsicht auf max. Ausbeute - in Kombination mit einem MPPT-Regler. Ob man den an einem Zigarettenanschluß betreiben kann, wage ich mal zu bezweifeln.

    In Ergänzung zu Bambus Kommentar: man kann das Panel zur Not und gegen Diebstahl geschützt auch innen hinlegen (mit dem Nachteil geringerer Ausbeute, z.B. wenn man getönte Scheiben hat).

    Meine Idee mit dem "Motor laufen lassen zum Aufladen" war übrigens eher als reine Notlösung gedacht, das hält ja sonst keiner aus. :winking_face:

  • Ich weiß auch nicht, wie Webasto und Truma das schaffen, aber im Vergleich zu Dieselkocher und Dieselheizung kommt aus dem Motorauspuff wohlriechender Duft. Aber die Belästigung von Camper-Nachbarn ist ja sowieso kein Thema, denn wenn solche zugegen sind, befindet man sich auf dem Campingplatz und dort braucht man den Motor nicht laufen zulassen, weil es dort Landstrom gibt.

  • kommt aus dem Motorauspuff wohlriechender Duft.

    Ist das eigentlich wissenschaftlich belegt, dass die Luft, die hinten raus kommt, sauberer ist als die, die vorne angesaugt wird? Ich habe das bisher nur von Nuhr gehört, aber der Mann weiß in der Regel, wovon er spricht.


    Aber die Belästigung von Camper-Nachbarn ist ja sowieso kein Thema, denn wenn solche zugegen sind, befindet man sich auf dem Campingplatz und dort braucht man den Motor nicht laufen zulassen, weil es dort Landstrom gibt.

    Da kennst Du aber manche Freisteherplätze in GR nicht. Da steht in der Hochsaison die Weissware dicht an dicht, und wenn man Pech hat, kommt abends die Ordnungsmacht und räumt auf, neuerdings auch unter Verhängung von Geldbußen in Höhe von 300€ PRO PERSON !!

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