Stabilisierung des Fahrwerks beim Corona?

  • Hallo zusammen!

    Die ersten 2000 km mit meinem neuen Corona sind positiv verlaufen.:00008040:
    Aber das durch die extreme Höhe schnell eintretende Wanken stört mich doch sehr. Daher denke ich über eine Stabilisierung nach. Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?

    Stoßdämpfer oder Luftfedern?
    Luftfedern sind natürlich verlockend in der Luxus-Version, mit der man das Fahrzeug für die Nacht direkt in Waage bringen kann und keine Keile benötigt ...

    Was sind die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Systeme?
    Worin unterscheiden die sich? Preis?

    Sind Luftfedern überhaupt was für ein Allradfahrzeug?
    Oder sind Probleme mit platten Luftbälgen nach Fahrten über Schotterpisten zu erwarten? Können hochgeschleuderte spitze Steine die Bälge aufschlitzen?

    Fragen über Fragen ... Eure Expertenmeinungen sind gefragt und erwünscht.

    Danke!

    Eric

  • Aber das durch die extreme Höhe schnell eintretende Wanken stört mich doch sehr. Daher denke ich über eine Stabilisierung nach. Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?

    Stoßdämpfer oder Luftfedern?

    Hallo Eric,

    wenn du die Wankneigung reduzieren möchtest, solltest zu allererst über vernünftige Querstabilisatoren nachdenken. Stoßdämpfer von Marquardt bringen zwar auch schon einiges, wirken aber viel mehr gegen das Aufschaukeln beim Überfahren von Bodenwellen, da sie dann das Fahrzeug schneller wieder zur Ruhe bringen, als die Serien Stoßdämpfer.

    Die Zusatzluftfedern dienen in erster Linie der Unterstützung der serienmäßigen Federung und führen dazu, dass der bis ans Limit beladene Corona hinten nicht mehr so tief hängt.

    Ideal ist alles zusammen. Dann reden wir allerdings über ca. 3800 Euro.

    Gruß

    Roman

    Edit: sehe gerade, dass du ja einen 4x4 Corona hast. Da könnte eine Stabi in extremem Gelände kontraproduktiv sein. Auf der nassen Wiese ist er jedoch kein Problem.

  • Der hohe Corona wird durch 4x4 noch höher und wankt entsprechend. Im Gelände sind wie Roman schreibt Stabis die die Verschränkung der Achsen einschränkt negativ. Wobei diese Verschränkung eh schon mäßig im Sprinter ist.

    Luftfedern im Gelände sollte nicht stören, RangeRover hat sie in den großen Midellen ja Serienmäßig um mehr Bodenfreiheit im Gelände zu haben (+15) und auf der Autobahn weniger(-5). Ich hatte in meinen 2 Ranges vor 30 J keinerlei Probleme mit den Federn im Gelände. Nach einem Undall war ein Balg allerdings zerfetzt und das Auto fahrundähig. Ein alter Citroen DS (die Göttin) war ja das erste Grossserienauto mit Luftfedern. Freunde hattenneine vor 60 J - der blieb 2x im Jahr platt liegen(ohne Gelände) .

    Das Coronawanken hat einen Besitzer nach seinem Kauf so genervt dass er ihn sofort wieder abstoss..... erster Kontakt in Jokkmokk im hohen Norden Lapplands 2013 . Mit seinem Serien Rondo davor und danach war er hochzufrieden mit der Straßenlage - wir auch mit Schlechtwegepaket....

    Grüsslis Peter?

  • Keine Ahnung, ob man die Erfahrungen vom Corona 4x4 auf unseren kurzen Corona Amigo 4x2 übertragen kann.

    Unserer hat jedenfalls Stabilisatoren vorn (C42) und hinten (C45) ab Werk. Der wankt nicht, hat mich ziemlich überrascht.

    Was ich nicht verstehe, wodurch schränken Stabilisatoren die Verschränkung ein? Bleibt der Federweg ansich nicht der gleiche? Entwickeln die Stabilisatoren derartige Kräfte, daß ein Rad nicht ganz ausfedern kann?

    Wobei ich im Zweifel immer noch denke, Wanken auf der Straße wird häufiger auftreten als der Einsatz extremer Verschränkung im Gelände. Also in dubio pro Stabo.

    Grüße

    Ralf

  • Hallo Van Dell,

    bei welchen Geschwindigkeiten stört dich das Wanken am meisten? Das Phänomen ist leider typisch für den Sprinter, das wird auch in Tests immer wieder erwähnt. Bei meinem 2WD-Rondo finde ich es auch abenteuerlich, allerdings fällt es mir am meisten bei geringen Geschwindigkeiten und einseitigen Bodenwellen auf. Feldwege mit Schlaglöchern können da fast seekrank machen. Ich schätze, das ist der Preis, den man für den amischlittenmäßigen Federungskomfort zahlen muss. Der Ducato kennt das Problem ja so nicht. Allerdings nervt der mit seiner rumpeligen Federung, da ist mir die Schaukelei im Sprinter lieber. Vermutlich wird jede Maßnahme, die das Wanken reduziert, den Federungskomfort in MItleidenschaft ziehen. Man muß aber wohl konstatieren, dass das Problem bei einem hochbeinigen Auto wie dem Hochdach-Allrad-Sprinter schlichtweg konzeptbedingt ist.

  • Bei meinem 2WD-Rondo finde ich es auch abenteuerlich......

    Man muß aber wohl konstatieren, dass das Problem bei einem hochbeinigen Auto wie dem Hochdach-Allrad-Sprinter schlichtweg konzeptbedingt ist.

    Erstens haben wir mit Schlechtwegepaket nicht, letzteres ist sicher so - eigentlich ein no Go für Sportliches Fahren und nur als 4.1 to denkbar und somit gemächlichem Tempolimit.... ?

    Grüsslis Peter ?

  • Was ich nicht verstehe, wodurch schränken Stabilisatoren die Verschränkung ein? Bleibt der Federweg ansich nicht der gleiche? Entwickeln die Stabilisatoren derartige Kräfte, daß ein Rad nicht ganz ausfedern kann?

    Ich zitiere einfach aus einer Erklärung zur Funktionsweise des Stabis´s...:

    "

    Die Funktionsweise des „Stabis“ ist so simpel wie sein Aufbau: Fährt ein Auto etwa durch eine Rechtskurve, wird seine Karosserie von der Fliehkraft nach links gedrückt. Die kurvenäußeren Räder federn dadurch ein, die kurveninneren federn aus. Das Fahrzeug gerät in Schieflage. Ist die Fahrt zu schnell und die Fliehkraft zu hoch, kippt es auf die Seite. Damit es nicht soweit kommt, verhindert der Stabilisator die Schieflage dadurch, dass er die Kräfte zwischen den Rädern aufteilt, so dass sie möglichst gleichmäßig ein- und ausfedern. Die Wankbewegungen des Aufbaus werden so unter Kontrolle gehalten, das Kipp-Risiko sinkt."

    Das bedeutet, dass der Stabi genau das unterbindet, was man sich bei Allrad in schwerem Gelände eigentlich wünscht, nämlich dass das frei stehende Rad so weit wie möglich ausfedern kann, um ggf. auch noch Boden unter die Räder zu bekommen. Das jedoch verhindert der Stabi (natürlich in Grenzen).

    Auf der "Goldschmitt" Website habe ich bei den Stabis für den Sprinter auch schon gelesen, "nicht für 4x4 geeignet"...ob das nun nur für einen bestimmten Typ gegolten hat oder allgemein, hat sich mir nicht erschlossen. Ich würde mich in jedem Fall an einen Fachbetrieb wenden, der sich mit der Fahrwerkstechnik beim Sprinter gut auskennt. Da sollte man kompetente Beratung erhalten.

    Gruß

    Roman

  • Ein Stabi und off-road im eigentlichen Sinne widersprechen sich. Unser Wrangler Rubicon bspw. hat (sehr komfortabel elektrisch) entkoppelbare Stabis (sog. "swaybar") fürs Gelände. Vielleicht ist so etwas ja auch ein gedanklicher Ansatz für den Sprinter. Für Jeep gibt es sowas mechanisch im aftersale market. Sicherlich auch für Landys. Ich weiß aber nicht, ob es da was für Sprinter am Markt gibt.

    Gruß Bernhard

    Einmal editiert, zuletzt von greybird (3. Juli 2020 um 16:11)

  • Hallo!

    Nur mal eine kleine Frage nach dem zulässigen GG?

    4,1 to.

    bei welchen Geschwindigkeiten stört dich das Wanken am meisten?

    Weniger bei geringen Geschwindigkeiten, ich bin nicht sehr anfällig für Seekrankheit. :winking_face_with_tongue: Aber in Holland hauen einem die Böen schon sehr unerwartet in die Seite. Bei Geschwindigkeiten über 80 km/h wird das unangenehm. Ab 100 hat man das Gefühl, den Wagen beherzt abfangen zu müssen. Da kann dann schon mal kurz der Herzschlag aussetzen.

    RangeRover hat sie in den großen Midellen ja Serienmäßig um mehr Bodenfreiheit im Gelände zu haben (+15) und auf der Autobahn weniger(-5). Ich hatte in meinen 2 Ranges vor 30 J keinerlei Probleme mit den Federn im Gelände. Nach einem Undall war ein Balg allerdings zerfetzt und das Auto fahrundähig. Ein alter Citroen DS (die Göttin) war ja das erste Grossserienauto mit Luftfedern. Freunde hattenneine vor 60 J - der blieb 2x im Jahr platt liegen(ohne Gelände) .

    Ach so ... ist das gar nicht so, dass die Luftbälge zusätzlich zur sowieso vorhandenen Federung eingebaut werden, so dass man beim Platzen nicht liegen bleibt, sondern nach Ablassen der Luft am zweiten Balg der Achse noch notdürftig weiterfahren kann?

    Ich würde mich in jedem Fall an einen Fachbetrieb wenden, der sich mit der Fahrwerkstechnik beim Sprinter gut auskennt. Da sollte man kompetente Beratung erhalten.

    Ganz klar, aber auf die Erfahrungen des CS-Schwarms gebe ich auch eine Menge. :wink

    Eric

  • @ Hans O:

    Nein. Im Wrangler entkoppele ich die Stabis per Knopfdruck manuell dann, wenn ich Verschränkung benötige. Das hängt nicht mit der Benutzung des Allrads automatisch zusammen und ist auch nicht zwingend erforderlich.

    Gruß Bernhard

  • Es gibt preiswerte Zusatz Luftfedern hinten um das Einsinken zu verhindern 2-3T€ Am Wanken ändern die nix. Und es gibt VollLuftfedern ohne Stahl ....8-10 T€ aber beim Sprinter kaum verbaut (beim Frankia Platin hinten zu haben für 8000€)

    Range haben nur Voll Luftfedern!

    4.1 to Sprinter hat fettere Federn, Stabis u Dämpfer ....

    Grüsslis Peter

  • Ach so ... ist das gar nicht so, dass die Luftbälge zusätzlich zur sowieso vorhandenen Federung eingebaut werden, so dass man beim Platzen nicht liegen bleibt

    Doch !...Jetzt geht es ganz schön durcheinander...

    Die Zusatzluftfedern werden, wie es der Name schon sagt:winking_face:...zusätzlich zu den üblichen Blattfedern eingebaut. Sie "bringen" natürlich, wenn man sie auf 4-5 bar aufpumpt auch bei der Wankneigung einen gewissen Fortschritt, da das Fahrwerk einfach mehr Last verkraftet, man könnte auch sagen "härter" wird.

    Wenn du jedoch ohnehin ein 4,1 to Fahrwerk hast, wird der Gewinn nicht so groß sein. Bei unserem Junior (3,5to) war es so, dass er hinten sichtbar zu tief in den Federn lag. Das gefiehl mir gar nicht. Bei Bodenwellen merkte man auch, dass er bei Volllast auf den Gummipuffern öfter aufsetzte.

    Das ist nun behoben. Auch kannst du mit den Luftfedern die Höhe einstellen, sodass sich manchmal Ausgleichskeile erübrigen.

    Der Spaß kostet ca. 1.600,00 Euro (8 Zoll, Zweikreissystem).

    Mir ist nicht bekannt, dass es für den Sprinter Querstabilisatoren gibt, die sich "an- oder ausschalten" lassen.

    Nach Abwägung aller Faktoren, würde ich dir zu neuen Stoßdämpfern von Marquart raten und die am besten gleich vorn und hinten verbauen. Finanzieller Aufwand incl. Einbau ca. 800-900 Euro. Setz dich dazu am besten mit Herrn Marquart in Verbindung, er kann dich bestens beraten: https://marquartgermany.de/

    Auch wenn die beste Lösung Deines Problemes die Stabis wären, hilft Dir das im vorliegenden Fall "dank 4x4" recht wenig. Aber auch die genannten Stoßdämpfer werden dir das Gefühl vermitteln in einem völlig anderen Fahrzeug unterwegs zu sein.

    Gruß

    Roman

  • Doch !...Jetzt geht es ganz schön durcheinander...


    ......Nach Abwägung aller Faktoren, würde ich dir zu neuen Stoßdämpfern von Marquart raten und die am besten gleich vorn und hinten verbauen. Finanzieller Aufwand incl. Einbau ca. 800-900 Euro. Setz dich dazu am besten mit Herrn Marquart in Verbindung, er kann dich bestens beraten: https://marquartgermany.de/

    Die Marquart Dämpfer habe ich an der HA nachgerüstet und somit das Wanken oder die Schräglage bis zu 80% reduziert.

    Der Laufkomfort / das Ansprechen wurde natürlich härter, wie gewollt, aber etwas weniger Luft, ca. 0,5Bar, bringen wieder Ruhe ins "Härtegefühl"....

    Grüße

    Rolf

    Wenn das die Lösung ist, will ich mein Problem zurück....

  • Die Marquart-Dämpfer bringen viel, weil die original MB-Dämpfer für Dauervollbeladung - und so fahren wir unsere Womos ja - einfach zu schwach sind. Ich habe sie hinten und jetzt auch Viren drin. Hinten bringen sie viel, vorne weniger. Hinten sind sie auch einfach selber einzubauen, es sind nur vier Schrauben. Dazu muss nicht einmal das Rad ab. Vorne ist es schon sehr viel aufwendiger, aber machbar.

    Gruss vom Bodensee :smiling_face_with_sunglasses:

    Martin

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