Bon jourle, nach 29 Tagen sind wir wieder zu hause
Ziel unserer Reise nach Österreich war es, uns beim Wandern, Rad fahren und Schwimmen zu erholen.
1. Etappe nach Hopfgarten/Itter (26.08. - 30.08.07).
Der CP Schlossberg Itter liegt sehr nett an einem Südhang, allerdings im Tal ohne Fernsicht. Unter den vielen freien, mit Gras bewachsenen Stellplätze haben wir die Qual der Wahl. Die Sanitäranlagen sind sehr komfortabel ("Bäderwelt" mit äußerst großzügigen Kabinen aber Platz verschwendende Anordnung, zum Glück gibt es noch den "alten" Bereich mit mehr Sanitäranlagen), ein kleiner Supermarkt bietet Brötchen und ein nettes Restaurant springt ein, wenn man zum Kochen zu faul ist. Eigentlich alles toll, bis auf die geräuschvolle Lage. Die bis in den späten Abend gut befahrene Straße führt genau am Platz vorbei und schallt den Abhang hinauf. Besonders "nett" haben es die Dauercamper, die stehen direkt neben der Straße, wo sich auch das kleine, beheizte Freibad befindet.
Sobald man aus dem engen Tal herauskommt oder in die Häöhe geht, befindet man sich in einer wunderschönen Wandergegend. Mit der Gondel zum Filzalmsee und dort auf die buckligen Almhöhen mit großartigem Blick aufs Kaisergebirge usw.. Nur ein paar Kilometer Fahrt sind es in die andere Wandergegend, die Wildschönau (schön aber keineswegs wild) oder nach Elmmau am Wilden Kaiser.
2. Etappe nach Lienz in Osttirol (30.08.- 05.09.07)
Etwas außerhalb von Lienz befindet sich der CP Amlacher Hof (22 €, dann 14 € ACSI). Wenn man den mit "Sperrmüll" zugestopften Eingangsbereich überwunden hat, findet man sich auf einer großen Wiese mit riesigen Stellplätzen und herrlicher Aussicht auf die Lienzer Dolomiten wieder. Die Sanitäranlagen befinden sich im Keller des dazugehörigen, heruntergekommenen "Hotels" und man ist von der Qualität und Sauberkeit überrascht, das hätte man nicht erwartet. Davor ein eigenartig gestiltes Schwimmbad, wo man tatsächlich schwimmen kann. Der Platz liegt sehr ruhig, allerdings hört man den daneben liegenden Pferdehof (Kinder lachen, Pferde wiehern, Trecker knattern.
Im breiten Tal gibt es neben dem Drau-Radweg und Lieser-Radweg viele ruhige Nebenstraßen zum Radfahren, jede Menge Wandermöglichkeiten (z.B. zum Triestacher See, zu römischen Ausgrabungen) bis steilen Kraxelwegen, die Pustertaler Höhenstraße und natürlich die südländisch anmutende Hauptstadt Lienz zum Bummeln.
Zum Radfahren auf dem Drau-Radweg kann man mit der Bahn (extra Waggons für Fahrräder das Tal hinauf bis Innichen (Südtirol) fahren und dann auf 50 km meist asphaltierten Radweg 50 km Genussradfahren üben ( ca. 400 Höhenmeter abwärts, nur ein paar kräftige, kleine Abstiege) immer an der wilden Drau entlang. Aber ja nicht am Wochenende, da ist der Radweg völlig in italienischer Hand, halb Italien radelt da bergab, kehrt dann in Lienz ein zum Essen (Umgangssprache in Lienz sowieso italienisch) und steigt in die bereitstehenden Busse oder nimmt die Bahn.
Nach einigen Kurztouren fuhren wir eine zweite Etappe an der Drau abwärts, von Lienz-Amlach bis Möllbrücke. Jetzt aber nicht mehr so deutlich bergab, dafür immer wieder weg von der Drau in den nächsten Ort (natürlich steil bergauf, auf der anderen Seite wieder tolle Abfahrt, aber nach 73 km waren wir geschafft, zumal einige Schotterabschnitte dabei waren.
Tagsüber war deas Wetter immer schön, aber nachts kalt (4 °C bis 10 °C) und über Nacht sogar Neuschnee auf den Bergkuppen.
3. Etappe zum Millstätter See (06.09. - 21.09.07)
Bei strömendem Regen und 4°C macht das Ankuppeln richtig Spaß. Abr auf dem Weg zum Millstätter See scheint bald wieder die Sonne. Welchen Platz sollen wir nehmen?
CP Winkler in Seeboden sieht etwas kläglich aus,
CP Pesentheim liegt direkt neben der Straße,
CP Dellach ist schon sehr einsam, also weiter nach Döbriach, wo CP Burgstaller, die beiden CP Mössler (am See/Schwimmbadcamping) und der sehr einfache CP Regittnig warten.
Nachdem der Mössler am See mit seinen dicht gedrängten Wohnwagen erschreckt, wählen wir trotz vielen negativen Meinungen den "Burgstaller".
Wir haben Glück: durch das nahende Ende der bayrischen Schulferien ist der Platz nur etwa zu einem Drittel belegt, wir haben sehr viele der größten Plätze mit Sonne oder Schatten zu Auswahl.
Für die 14 € (ACSI) + 3,76 € Kurtaxe/Tag bietet Burgstaller das komfortabelste, zumindest aber das kurioseste Sanitärgebäude Europas. Im Erdgeschoß die Toiletten mit Fernseher (eigene Werbesendung über Landschaft und Angebote für Unternehmungen) und automatischer Klodeckelreinigung. Im Geschirrspülbereich gibt es auch Fernseher (das ist anfangs hganz lustig, nervt aber mit der Zeit, deshalb gibt es in der Toilette wohl auch einen Abschaltknopf). Die Duschkabinen sind wirklich vom Feinsten mit zwei Duschköpfen plus Handbrause, da wird auch der Dickste rundrum nass. Im oberen Bereich nett gemachte Kindersanitäranlagen, die sauberen Kinder können dann auf einer Rutsche nach unten sausen.
Überhaupt gibt es viele Angebote für (kleine) Kinder, manche Eltern haben sich "bweschwert", weil die Kinder ihre Freizeit selbst geplant haben und die Eltern kaum zum Zuge kommen.
Auf dem Platz gibt es noch zwei weitere, etwas weiniger auffällige Sanitärgebäude, 2 mittelprächtige Restaurants (als Nichtraucher hat man da seine Probleme) und über der Straße am See ein beheiztes Freibad mit großer Liegewiese. Ja, man findet alle Vorurteile bestätigt und trotzdem, auch wegen der tollen Landschaft und den Freizeitmöglichkeiten, haben wir "Reisecamper" es dort 16 Tage ausgehalten!!!
Leider war der See (für uns) schon zu kalt (nachts so um die 10 °C, da nützten auch über 20 °C am Tage nichts mehr, der See hatte so 17-18 °C.
Aber es gibt ja den Radweg um den Millstätter See (30 km, im Südteil einige kräftige Steigungen), rings um den See in erhöhter Lage tolle Panoramawege auf Almen, aber auch ein Radweg bis zum Afritzer See (31 km hin und zurück, mit Steigungen). Die Nockalmstraße ist nicht weit, Spittal, Villach, Ossiacher See mit Radweg rundherum, Radweg um den Faaker See (die 12-14 km sind wir gelaufen), den Weissensee und viele, vile weitere schöne Plätze usw..
Den Drauradweg zwischen Spittal sind wir auch gefahren, aber irgendwie ist "die Luft raus". Durch die Staustufen ist die Drau ein träge fließender, breiter Fluss geworden und der Schotterweg führt an endlosen Maisfeldern entlang, eintönig. Die 41 km erscheinen endlos lang.
Da verwundert es doch: trotz warmer Tage und Sonnenschein gab es immer weniger Urlauber (nicht Camper) in der Gegend, die Restaurants in den kleinen Orten oberhalb von Millstatt und Seeboden haben alle schon geschlossen. Am Faaker See standen auf den berühmten Plätze Arneitz und Anderwald nur noch eine Handvoll Wohnwagen.
Ach ja, gegen Ende unseres Aufenthaltes füllte sich der Platz wieder, jetzt kommen wie in jedem Jahr die Saisoncamper, die sich alle schon kennen, wir fühlen uns fast als Störenfriede.
Beinahe hätte ich es unterschlagen: Wir wollten eventuell - bei schlechtem Wetter - wenn es uns in Kärnten nicht gefällt - nach Istrien ausweichen. Aber wie gesagt - uns gefiel es ja in Kärnten - deshalb sind wir einfach mal (nach vielen Jahren wieder) nach Istrien gefahren, aber ohne Wohnwagen. Vielleicht nächstes Jahr mit dem Wohnwagenn Porec nahmen wir uns für zwei Nächte ein Hotel (4****, großer Pool, nur eine Stichstraße vom Meer, 43 € p.P. Halbpension).
Porec, Vrsar, Rovinj haben wir besucht, lauter nette Städte, blitzsauber und lebhaft wie in Italien, aber leider kein Strand für uns. Nur große Felsbrocken, Betonliegeflächen (Luftmatratzen oder Schaumstoff als Unterlage) und wo ein künstlicher Strand angelegt wurde, gab es Absperrungen wegen der Boote, blöde Optik.
Ja und riesige Campingplätze, obwohl fast leer immer noch erschreckend.
Auf dem Rückweg kleiner Zwischenstopp am Bleder See, allerdings bleede Zeit (Sonntag), alles war total überfüllt, aber schöne Ecke, das wussten wir noch von früher, stimmt immer noch.
Fazit: diese Ecke ist nix für uns als Campingurlaub, wenn wir uns die Städte und Landschaft Kroatiens (nochmal) ansehen wollen, dann fahren wir mit dem Pkw bis Dubrovnik und nehmen uns Hotels.
4. Etappe Augsburg (21.09.-23.09.07)
Wie immer bei unseren Reisen machen wir kleine Etappen und schauen uns unterwegs noch eine Stadt, eine Region, an. Diesmal also Augsburg.
CP Lechcamping, 22,50 €/Nacht: Der Platz liegt direkt neben einer stark befahrenen Straße und hat schöne, saubere Sanitäranlagen. Von dort aus sind es 8 km bis Augsburg Innenstadt (Radweg an der Straße entlang vorhanden). Einen ganzen Tag sind wir die Sehenswürdigkeiten abgelaufen und sind in einem netten Restaurant und einem gemütlichen Cafe eingekehrt, ein angenehmer Abschluss unserer Reise.
Fazit: Radfahren und Wandern haben wunderbar geklappt, durch den Kälteeinbruch war leider nur Schwimmen im beheizten Freibad möglich.
Gruß daf43