Hallo,
hier meine Erfahrungen mit der Luft-Zusatzheizung von Webasto sowie einige Informationen am Rande.
Ich hatte mich im letzten Frühjahr für den Einbau der WEBASTO Air Top 3500 entschieden und sie von BOSCH einbauen lassen, weil es Sinn macht hierfür eine von Webasto autorisierte Firma zu nehmen. Allein schon wegen der Gewährleistung für das Heizgerät etc. aber besonders für den Fortbestand der Garantie und Gewährleistung für das Wohnmobil selbst (Aufbau sowie Fahrgestell)!!!
In diesem Zusammenhang kam der Einbau eines gebrauchten Systems ohnehin nicht in Frage, zumal es sich mit den o.g. Faktoren widersprochen hätte. Zudem muss man bedenken, dass spätestens nach 10 Jahren die Brennkammern an diesem Typ Heizgerät aus Gründen der Sicherheit (Abgas-/Verbrennungsluft etc.) auszutauschen sind; nicht wie bei den Truma-Gasheizungen (hier ja erst alle 30 Jahre oder bei Bedarf).
Ich habe mich für die Luftheizung dieser Größe (3500) aus folgenden Gründen entschieden:
1. Im Vergleich zu einer Wasserheizung fällt der Stromverbrauch für das Gebläse wesentlich geringer aus (die Wasserheizung ist ja primär für die normalerweise "kurze" Vorwärmung des Innenraumes eines LKW/PKW und des Motors über das Kühlsystem konzipiert). Dafür nutzt diese Heizung das sehr energiefressende Lüftungssystem des KFZ-Frontteils.
Die Luftheitzung von Webasto hat hierfür ein eigenes eingebautes Gebläse mit einem wesentlich geringeren Stromverbrauch (einfach mal die Werte im Internet bei Webasto abrufen und vergleichen).
2. Der Kraftstoffverbrauch der Luftheizung ist ebenfalls geringer als bei der Wasserheizung.
3. Der Luftheizungstyp ist eher gedacht für den Langzeiteinsatz (nonstopp über Stunden/Tage/Wochen).
4. Die Luftheizung liefert mehr Energie (Wärme) als die Wasserheizung und natürlich auch mehr als die Air Top 2000, sodass sie mit einem Heizrohr sowie 3-4 zusätzlichen Ausströmern (jeweils mit Klappe) auch die komplette Heizung für das Wohnmobil übernehmen kann. Zumindest in der Übergangszeit (Frühling + Herbst), d.h., bei Außentemperaturen von über Minus 5-10 Grad schafft es die Air Top 3500 ohnehin ganz allein - ohne meine Truma C-6002.
5. Darüberhinaus bin ich in den Ländern die in puncto "Gasflaschentausch - Deutscher Flaschen" Probleme und/oder höhere Kosten bereiten, mit Diesel als Energiequelle für die Heizung völlig autark.
6. Die Air Top 3500 verbraucht im Vergleich zur 2000 nicht mehr Kraftstoff für die Heizung oder die elektrische Energie für die Lüftung. Der Verbrauch hängt immer von dem Heizwert und der Heizdauer ab, den/die ich erzielen will. Zudem ist die 3500 im Vergleich zur 2000 vom Gewicht her gleich schwer, mit Einbau fast gleich teuer; sie kann aber mehr leisten!
7. Mit einem Kombischalter oder auch mit der Vorwahluhr und dem Zusatzschalter läßt sich diese Heizung z.B. im Sommer auch auf Umluft stellen (die Heizung selbst ist dann ausgeschaltet - nur der Lüfter läuft).
Somit hat man (Frau) die Möglichkeit mit diesem System die komplette frische Ansaugluft in das Wohnmobil einzuleiten bzw. durch den eingebauten Lüfter des Gerätes umzuwälzen (es sind so stufenlos bis zu 380 m³ Frischluft pro Stunde möglich) - besser als jeder Ventilator und auch einige einfache Klimaanlagen; und dieses mit nur 12 V, ob im Stand oder während der Fahrt - und mit nur 9-16 Watt Stromverbrauch. Wir haben diese Art der "Kühlung" im heißen Süden schon mehrfach genossen.
Ich hatte es glücklicherweise geschafft (mit "Handeln"), dass mir eine Bosch-Firma das komplette System im Unterboden, einschließlich weiterer Rohre sowie Ausströmer im Innenraum, für insgesamt 1.800 Euro eingebaut hat (2.000-2.200 € wären, je nach Aufwand, auch noch realistisch gewesen).
In der Ausgabe "PROMOBIL -1/08" gibt es einen grundsätzlichen Vergleich zwischen einer Gas-Heizung von TRUMA und einer Diesel-Heizung von WEBASTO (nur der Typ/die Werte sind im Vergleich zu meiner "Air Top" anders).
Ich hoffe, dass ich einigen Interessierten etwas weiterhelfen konnte und stehe für Rückfragen gern zur Verfügung.
Mit besten Grüßen
Gerd