Fahrerflucht in den Niederlanden, was tun?

  • Am letzten Samstag haben wir unsere Jeunesse nach Callantsoog gezogen, Töchterchen möchte zwei Wochen Urlaub machen. Bei Utrecht gerieten wir in einen deftigen Stau, drei Fahrbahnen, alles dicht und ab und an etwas voran. Einige Niederländer fanden das recht langweilig und benutzten die Standspur als Abkürzung zu nächsten (gesperrten :grinning_squinting_face: :D) Ausfahrt. Da kamen sie aber gar nicht an, weil bei km 60,2 ein Pannenfahrzeug die Standspur blockierte. Da nach dem ersten??, egal, einem Satz der Thermodynamik (ja ich werde älter und es ist auch schon soooo lange her ;)) kein Körper da sein kann, wo bereits ein anderer ist, wurde das wiedereinfädeln etwas schwierig.

    Einem niederländischen? Fahrer eines definitiv solchen (NL) Geländewagens mit beladenem Bootsanhänger war obiger Satz wohl unbekannt, denn er drängte mit solcher Vehemenz in meine Spur, daß trotz energischen Hupens mein Kotflügelspiegel zur Seite gedrückt wurde. Ich zog etwas nach links - da waren auch Autos - um meinen Spiegel zu entlasten und war mir eigentlich sicher, daß der so wahnsinnig nicht sein würde, vertan! Der gab Gas und es knirschte schrammte hinter mir. Energisches Hupen brachte ihn nicht zum Stehen, also setzte ich die Warnblinkanlage in Gang und fuhr rechts ran um den Schaden zu besichtigen.

    Es war nicht so schlimm, wie gedacht. Die Abdeckung der Gassteckdose fehlte, die untere Kederleiste war lädiert und einige Kratzspuren von Reifen und Bootsrumpf zieren die rechte vordere Ecke. Aber wir hatten ja Glück!!! meine bEvA hatte die Nummer des Anhängers notiert, unsere Tochter folgte uns direkt mit ihrer Freundin in einenm zweiten Fahrzeug und auch der Pannenhelfer vom ANBW hatte den Vorfall bemerkt und gab uns Namen und Dienstnummer und stimmte mir zu, nicht hier mitten im Stau die Polizei zu rufen, sondern das am Zielort zu tun.

    Dort angekommen, rief der nette Platzbesitzer für uns bei der Polizei an. Die Antwort: Man habe am WE wenig Zeit wegen eines Festivals, aber am Montag könnten wir kommen. Wir fuhren dann auf der Rückreise (über Obelink :D) in Schagen bei der Polizei vorbei. Die Dame am Tresen hörte sich unsere Geschichte freundlich an und sagte, sie wolle mal sehen, ob sie anhand des Kennzeichens die Telefonnummer des Halters ermitteln könne, dann könnten wir ja mit ihm reden. Ich erklärte ihr, daß das mein Anwalt auch erledigen würde, wir hier lediglich eine Strafanzeige wg Nötigung und Fahrerflucht stellen wollten.

    Das war wohl falsch, denn sie ging nach hinten zu ihrer uniformierten Kollegin, sprach mit ihr, kam zurück und hatte die (deutsche) Sprache verloren. ich guckte dumm, aber auf dem Fußboden sah ich sie auch nicht. :face_with_tongue: Wir ließen noch einen Schwall holländisch über uns ergehen und gingen dann.

    Unser Anwalt rät uns, trotz dieser Erfahrung beim Abholen des Wowas einen erneuten Versuch zu starten, die Anzeige zu erstatten; und wir legen auf die Anzeige Wert! Wer hat Erfahrung mit den dortigen Vorschriften und Eigentümlichkeiten?

    Wo ist Touringfahrer??? Der darf das!!!!

    Wie geht das "anzeigen"??? Verrats uns bitte.

  • Entschuldigung das ich nicht so schnell antworte,schließlich habe ich noch was urlaub abzuarbeiten. :grinning_squinting_face:
    FAKT ist,an Hand des Kennzeichens ist Fahrzeug mit ALLEN Daten sowie der Besitzer zu finden.
    DIE Polizei MUSS die Verfolgung der Anzeige natürlich weiterführen......
    Hier im Lande gilt die Halterhaftung,egal ob die Tante aus China oder der Onkle aus Amerika am Steuer sass. Der ist drann........

  • Hi Touringfahrer,

    danke für Deine Antwort. Was ich mit bei MT anhören mußte .... . Wenn Du nichts dagegen hast, möchte ich Deine Antwort dort posten. =)

    Also, wenn Du nicht bis morgen "NEIN" schreist, tu ichs.

    Die Versicherung haben wir schon, der Rest sollte eine Kleinigkeit sein. Wenn ich am Freitag wieder nach Callantsoog fahre (Wowa und Kind(er) abholen), werde ich noch einmal in Utrecht versuchen, Anzeige zu erstatten.

    Also noch einmal danke, und allzeit knitterfreie Fahrt und schönen (Rest-?) Urlaub noch!

  • Es ist geschafft. Nachdem Ende Juli die Aussage des holl. Straßenwachtmitarbeiters vorlag, kam nun die Nachricht vom Partner der holl. Versicherung, sie zahlen.


    Daß die holl. Polizei keine Anzeige aufnehmen wollte, ist mir immer noch schier unverständlich. Nur die o.g Aussage hat meine Position gerettet.

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