Hallo,
Ich habe diesmal vor einen Reisebericht der etwas anderen Art zu schreiben, nämlich einen, der möglichst zeitnah zum Geschehenen und Erlebten steht – also quasi „live“.
29. Dezember 2009
Unsere Entscheidung, den Jahreswechsel hier auf dem Campingplatz Schluga bei Hermagor im Kärntner Gailtal westlich von Villach zu verbringen, fiel Mitte September. Ein Wunschstellplatz war frei, der Platz wurde angezahlt und bestätigt. Ende November wurden wir dann gefragt, ob es möglich wäre, auf einen anderen Stellplatz zu wechseln. Ja, das war es, allerdings mussten wir da noch das Problem der Wasserversorgung lösen. Hier gibt es nämlich ein paar Winterbrunnen, nur haben wir keine Lust, unseren Wasserbedarf mit der Gießkanne zu holen. Also kauften wir heute hier im Baumarkt einen zusätzlichen 20-Meter-Schlauch mit Gardena-Kupplung, der zusammen mit dem bereits vorhandenen Schlauch die stattliche Länge von 40 m ergibt und so die Entfernung zum Sanitärgebäude locker überbrückt. Abwasser gibt es auch im Winter auf dem Stellplatz, Strom natürlich auch. WLAN war hier in dieser Platzecke immer schlecht, aber wir haben ja unseren eigenen Stick mit.
Die Fahrt hierher war problemlos und in ca. 2,5 Stunden absolviert - was war das doch in unserer Kindheit für eine Tortur! Der Großteil des Weges ist Autobahn, nur die letzten 30 km sind Landesstraße. Die Straße war trocken, es gab auf der Pack, einem etwa 1000 m hohen Pass westlich von Graz, tolle Wolkenformationen, dann dicken Nebel, ab Villach kämpfte sich die Sonne wieder durch und im Gailtal begleitete uns wunderschöner Raureif.
Dann an der Rezeption das übliche Procedere, nur als die junge Dame uns erklärte, dass es von 8-10 Uhr frische Brötchen gäbe, musste ich erwidern, ich konnte einfach nicht anders: „Ich hoffe, es gibt auch Semmeln, so heißt das nämlich bei uns in Österreich.“ Ihr Blick zeugte von etwas Verständnislosigkeit.
Ich mag es nicht, wenn man vor lauter Tourismus auf die eigenen Wurzeln vergisst.
Auf dem Platz stehen viele Italiener, sie sind sehr unauffällig, was man von der Weihnachtsdekoration nicht behaupten kann. Da werden Wohnwägen, Wohnmobile und Vorzelte mit Unmengen von Lichterketten dekoriert, die in allen Farben und Geschwindigkeiten blinken.
Dann ging es ans Einkaufen nach Hermagor, was wir mit dem Zweitauto, das wir mitgenommen haben, erledigten. Na ja, nicht ganz: Als Roland das Chili con carne zubereiten wollte, merkte er, dass wir auf das Öl vergessen hatten. Also nochmals ab zum BILLA und ein Öl gekauft…
Was wir sonst noch vergessen haben, kaufen wir morgen.
Beste Grüße,
Uli