• Ich bin gerade von einer USA-Reise entlang dem Mississippi, von der Mündung bis Hannibal, MO zurück. Reisegefährt war eine gemietete, rote, aktuelle Harley-Davidson Roadking. An 12 Reisetagen fuhr ich mit ihr 3469 Miles entsprechend 5582km. Genug also, um sich ein wirkliches Bild von diesem Motorrad zu machen.
    Der 1600er Motor zieht naturgemäß gewaltig aus dem Keller. Der 6. Gang macht trotzdem Sinn, weil er auch bei 75 mph die Drehzahl auf ein angenehmes und verbrauchsfreundliches Niveau senkt. Der serienmäßige Tempomat ist für solch ein Reisemotarrad eine feine Sache, bei weitem nicht nur auf Interstates oder Highways. Für mich war die Sitzposition zu niedrig und der Lenker zu weit weg. Gut - die Auswahl an serienmäßigen Lenkern und Sitzbänken ist riesig, so dass man, wenn man sich solch ein Motorrad kauft, die individuellen Bedürfnisse hinsichtlich Ergonomie absolut herstellen kann. Was nicht zu verändern ist, dass die Füße (zu) weit vorn stehen. Alle Handhabungen gehen leicht von Hand und Fuß. Nach wie vor ist der Leerlauf schlecht zu finden und nach wie vor kommt man an das Ventil des hinteren Reifens kaum heran. Immernoch ziemlich wackelig ist der (zu) kurze Seitenständer. Und nur etwas für Fans ist der schüttelige Lauf des Motors - zumindest im Leerlauf. Wir Guzzifahrer mögen sowas ja auch - aber bei der Harley ist das schon arg.
    Das Gewicht der Harley kann man weitgehend vergessen. Sie ist auch bei niedrigsten Geschwindigkeiten absolut stabil. Herumeiern gibt es nicht und die Füße bleiben bis zum Stillstand auf den Trittbrettern. Auch Kurvenfahren ist mit ihr durchaus angenehm und flott möglich. Die Trittbretter auf den Asphalt zu bringen erfordert schon Mut. Aber das braucht man bei einer Tourenmaschine ja auch nicht.
    Die Telegabel arbeitet ordentlich. Eine Hinterradfederung hat sie eher nicht. Die Bremsen sind nicht zu beanstanden.
    Ein Amerikaner legt in der Regel nicht solche Strecken zurück wie ich. Und für den dort typischen Toureneinsatz ist die Harley ein sehr brauchbares Motorrad. Sowohl auf Überlandtour, wie auch im dichten Großstadtverkehr.
    Immer wieder erstaunlich ist, dass man auch in den USA, wo man auch parkt, regelmäßig auf die Harley angesprochen wird. Fast immer wird man gefragt, was es kostet, so eine Maschine zu mieten. Und weil das erheblich teurer als ein Mietwagen ist, wird man dann häufig auch gefragt, warum man dann nicht lieber ein Auto nimmt. Das ist mir außer in den USA bisher nirgends passiert.
    Ich fahre die Roadking als Mietmotorrad jedenfalls lieber als eine BMW.

    Mein Vermieter war wieder EagleRider. Wer Ähnliches vor hat, dem kann ich diesen Vermieter durchaus empfehlen. Aber die einzelnen Vermiet-Filialen scheinen in ihrer Qualität sehr unterschiedlich zu sein. Man bucht die Flüge und die Motorradmiete am besten von hier aus über den ADAC, der das dann im Auftrag des DER-Reisebüros abwickelt. Meine Erfahrung in Las Vegas war nur und in jeder Hinsicht positiv. Dort sind Profis am Werk. Genau das kann man in New Orleans z.B. nicht behaupten. Die Adresse stimmte nicht und die Öffnungszeiten auch nicht. Auf meinen Wunsch mein Übergepäck dort zu deponieren reagierten sie mit Fragezeichen in den Augen. Es empfiehlt sich also, vorher per email alles mit der Vermietstation abzuklären - einschließlich der Anschlussmöglichkeit eines Navigators - sonst kann es verdammt kompliziert werden.

    Going my own way

  • Ich bin gerade von einer USA-Reise entlang dem Mississippi, von der Mündung bis Hannibal, MO zurück. Reisegefährt war eine gemietete, rote, aktuelle Harley-Davidson Roadking. An 12 Reisetagen fuhr ich mit ihr 3469 Miles entsprechend 5582km. Genug also, um sich ein wirkliches Bild von diesem Motorrad zu machen.
    Der 1600er Motor zieht naturgemäß gewaltig aus dem Keller. Der 6. Gang macht trotzdem Sinn, weil er auch bei 75 mph die Drehzahl auf ein angenehmes und verbrauchsfreundliches Niveau senkt. Der serienmäßige Tempomat ist für solch ein Reisemotarrad eine feine Sache, bei weitem nicht nur auf Interstates oder Highways. Für mich war die Sitzposition zu niedrig und der Lenker zu weit weg. Gut - die Auswahl an serienmäßigen Lenkern und Sitzbänken ist riesig, so dass man, wenn man sich solch ein Motorrad kauft, die individuellen Bedürfnisse hinsichtlich Ergonomie absolut herstellen kann. Was nicht zu verändern ist, dass die Füße (zu) weit vorn stehen. Alle Handhabungen gehen leicht von Hand und Fuß. Nach wie vor ist der Leerlauf schlecht zu finden und nach wie vor kommt man an das Ventil des hinteren Reifens kaum heran. Immernoch ziemlich wackelig ist der (zu) kurze Seitenständer. Und nur etwas für Fans ist der schüttelige Lauf des Motors - zumindest im Leerlauf. Wir Guzzifahrer mögen sowas ja auch - aber bei der Harley ist das schon arg.
    Das Gewicht der Harley kann man weitgehend vergessen. Sie ist auch bei niedrigsten Geschwindigkeiten absolut stabil. Herumeiern gibt es nicht und die Füße bleiben bis zum Stillstand auf den Trittbrettern. Auch Kurvenfahren ist mit ihr durchaus angenehm und flott möglich. Die Trittbretter auf den Asphalt zu bringen erfordert schon Mut. Aber das braucht man bei einer Tourenmaschine ja auch nicht.
    Die Telegabel arbeitet ordentlich. Eine Hinterradfederung hat sie eher nicht. Die Bremsen sind nicht zu beanstanden.
    Ein Amerikaner legt in der Regel nicht solche Strecken zurück wie ich. Und für den dort typischen Toureneinsatz ist die Harley ein sehr brauchbares Motorrad. Sowohl auf Überlandtour, wie auch im dichten Großstadtverkehr.
    Immer wieder erstaunlich ist, dass man auch in den USA, wo man auch parkt, regelmäßig auf die Harley angesprochen wird. Fast immer wird man gefragt, was es kostet, so eine Maschine zu mieten. Und weil das erheblich teurer als ein Mietwagen ist, wird man dann häufig auch gefragt, warum man dann nicht lieber ein Auto nimmt. Das ist mir außer in den USA bisher nirgends passiert.
    Ich fahre die Roadking als Mietmotorrad jedenfalls lieber als eine BMW.

    Mein Vermieter war wieder EagleRider. Wer Ähnliches vor hat, dem kann ich diesen Vermieter durchaus empfehlen. Aber die einzelnen Vermiet-Filialen scheinen in ihrer Qualität sehr unterschiedlich zu sein. Man bucht die Flüge und die Motorradmiete am besten von hier aus über den ADAC, der das dann im Auftrag des DER-Reisebüros abwickelt. Meine Erfahrung in Las Vegas war nur und in jeder Hinsicht positiv. Dort sind Profis am Werk. Genau das kann man in New Orleans z.B. nicht behaupten. Die Adresse stimmte nicht und die Öffnungszeiten auch nicht. Auf meinen Wunsch mein Übergepäck dort zu deponieren reagierten sie mit Fragezeichen in den Augen. Es empfiehlt sich also, vorher per email alles mit der Vermietstation abzuklären - einschließlich der Anschlussmöglichkeit eines Navigators - sonst kann es verdammt kompliziert werden.

    Going my own way

  • Da hört man den absoluten Fan heraus.

    Ich kann mir lebhaft vorstellen, welche Freude eine solche Tour mit der entsprechenden Maschine unterm Hintern macht.
    Fachlich-sachlich kann ich persönlich zwar nichts dazu sagen, weiß aber um das Gefühl, welches Menschen auf so einem Zweirad haben. Unser Sohn ist auch begeisterter Motorradfahrer und nutzt jede Möglichkeit, um diesem Hobby zu frönen.

    Gruß vom Dieter


    Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht,
    darf man den Kopf nicht hängen lassen.
    (Walther Matthau)

  • Da hört man den absoluten Fan heraus.

    Ich kann mir lebhaft vorstellen, welche Freude eine solche Tour mit der entsprechenden Maschine unterm Hintern macht.
    Fachlich-sachlich kann ich persönlich zwar nichts dazu sagen, weiß aber um das Gefühl, welches Menschen auf so einem Zweirad haben. Unser Sohn ist auch begeisterter Motorradfahrer und nutzt jede Möglichkeit, um diesem Hobby zu frönen.

    Gruß vom Dieter


    Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht,
    darf man den Kopf nicht hängen lassen.
    (Walther Matthau)

  • @ d.rose
    Das hast Du absolut klar und richtig erkannt. Leider habe ich erst mit 65 damit angefangen - und habe nun natürlich viel aufzuholen. Aber es ist nie zu spät.

    Going my own way

  • @ d.rose
    Das hast Du absolut klar und richtig erkannt. Leider habe ich erst mit 65 damit angefangen - und habe nun natürlich viel aufzuholen. Aber es ist nie zu spät.

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