Geht Griechenland noch ??

  • Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, mir meine alte Liebe zu Griechenland nicht so schnell vermiesen zu lassen. Aber inzwischen bin ich da nicht mehr so sicher. Da brennen deutsche Flaggen in Athen. In der Krawallpresse tauchen Hakenkreuze auf, im TV gibt es unglaubliche Hetztiraden gegen Merkel und die Deutschen allgemein.

    Es ist schwer, jetzt aus der Ferne einzuordnen, was da wirklich los ist. Die Reisesaison beginnt ja auch erst in ein paar Monaten. Aber gibt es hier im Forum aktuelle Erfahrungen?

  • Auch wir waren sehr gerne auf dem Peleponnes unterwegs. Letzten Herbst war ein Clubkamerad mit seinem Womo dort unten unterwegs. Als er vom Einkauf zurückkam war sein Womo beschmiert und er wurde dazu noch übel beschimpft. Er hat jedenfalls die Schnauze gestrichen voll und von geplanten sechs Wochen Urlaub hat er nach 14 Tagen abgebrochen und die restlichen 4 Wochen in Italien und Südtirol verbracht.

    Grüße aus Franken Theo

  • Mit der in Hellas tief verankerten Deutschfeindlichkeit konnte ich eigentlich immer gut umgehen, denn unsere Vorfahren haben ja auch einiges verbrochen in diesem Land, z.B. in Kalavrita. Die Griechen waren aber immer pragmatisch genug, um zwischen mir (geboren 1950) und meinen Vorfahren zu unterscheiden. In mir haben sie den zahlungskräftigen Touristen gesehen, den man angemessen ausnehmen konnte. Ich war gerne bereit, viel Geld im Land zu lassen, denn es hat mir da immer gefallen. Zuletzt war ich sogar bereit, viel zu viel Geld für ein Grundstück mit Haus zu bezahlen. Letztlich ist es dazu aber nicht gekommen.

    Im vergangenen Jahr hat es dann ein paar irritierende Vorfälle gegeben. Als ich z.B. dagegen protestiert habe, dass man mit Schrot auf Hunde schießt, musste ich mir anhören, der Protest sei typisch deutsch. Den Deutschen seien die Hunde lieber als die Menschen. Bis dahin hatte ich geglaubt, dass Tierschutz eigentlich ein unabdingbarer Bestandteil einer zivilisierten Gesellschaft sein muss. Die Griechen sehen das offenbar anders. Jedes Tier, aus dem man keinen direkten Nutzen ziehen kann, ist überflüssig und muss abgeknallt oder vergiftet werden.

    Und dann war da jener Sonntagmorgen: Ich saß auf einer Bank am Hafen von Finikounda. Auf einem dieser knatternden Minimopeds kamen zwei Jungen heran, umkreisten mich ein paarmal und fingen dann an, mich lauthals anzubrüllen. Ich verstand nicht, was sie wollten, stand auf und ging auf sie zu. Sie drehten ab und fuhren davon, beinahe wären sie dabei gestürzt. Keine Ahnung, was das sollte. Aber die Griechen, die in den Nähe rumsaßen, lieferten auch keine Erklärung und mieden den Blickkontakt zu mir.

  • ....danke, Heinz, daß Du dieses Thema aufgegriffen hast! An für sich wollten wir auch dieses Jahr dort hintouren, aber im Moment bin ich da eher etwas zurückhaltend - KaWA ist ja noch neu :winking_face:

    Ich glaube auch, daß die Situation unberechenbar ist und ich keine Lust habe, in unkalkulierbare Konflickte zu geraten! Ich fürchte allerdings, daß dieses Thema in den nächsten Jahren Dauerbrenner bleiben wird - Schade! Bin mal gespannt, ob noch andere Forenmitglieder hierzu etwas berichten können !

    Grüße, Harald

  • Die aktuellen Nachrichten aus Griechenland sind erschreckend. In der vergangenen Nacht sind ganze Geschäftsstraßen geplündert und gebrandschatzt worden, und zwar nicht nur in Athen, sondern auch in anderen Städten und erstmals auch in Urlaubsregionen (Kreta, Korfu). Damit bekommt die Krise eine neue "Qualität".

  • Mittlerweile gibt es schon eine Reisewarnung.

    Die gewalttätigen Griechen merken gar nicht dass sie sich ins eigene Fleisch schneiden. Anstatt den Tourismus kräftig anzukurbeln um die Einnahmen zu erhöhen, machen sie genau das Gegenteil. Wir werden jedenfalls die nächsten Jahre nicht mehr nach Griechenland fahren.

  • Jetzt im Februar sind ja sowieso nur wenige Touristen in Hellas unterwegs. Aber ich fürchte, dass nach den Wahlen im April alles nur noch schlimmer werden wird. Aktuelle Umfragen sehen die Kommunisten bei 40 %, andere Radikale holen auf. Die etablierten Parteien Pasok und Nea Demokratia werden vermutlich von der Bildfläche verschwinden, wurde auch Zeit. Was dann aus den aktuellen Parlamentsbeschlüssen wird, steht in den Sternen. Wahrscheinlich werden sie rückgängig gemacht, und Europa kann seine Kredite abschreiben.

    Ich wage mal eine Vorhersage: Griechenland wird noch im Jahre 2012 den Euro aufgeben und aus der EU austreten. Weil das Land sich am Kapitalmarkt kein Geld mehr beschaffen kann, wird es die Sparguthaben seiner Bürger enteignen müssen wie Argentinien vor 10 Jahren. Danach wird es mit einer weichen Währung eine Chance haben, sich zu erholen. Das wird mindestens 10 Jahre dauern. Eine ganze Generation wird verloren sein. Die jungen Menschen werden in Massen auswandern. Auch das ist nicht neu in Griechenland.

  • Meine private, persönliche Meinung: Wahrscheinlich hat Heinz1950 recht - leider wird er recht haben...

    Ich würde keine Fähre für den Sommerurlaub in Griechenland buchen. Wenn es nicht so schlimm kommt wie ich befürchte wird man sehr kurzfristig buchen können zu Sonderpreisen, denn die Fährgesellschaften werden für jeden Euro dankbar sein!

    Im Übrigen: Heinz1950 verweist auf Argentinien - und die stehen heute wieder gut da - die haben es geschafft!

    Viele Grüße von
    Theo

  • .....schließe mich meinen Vorrednern an: nach der derzeitigen und offensichtlich hoffnungslosen Situation ist wohl im Moment kein Denken mehr an einen Besuch in Griechenland. Schade, denn da wäre ich und viele andere gerne nochmal hingefahren - schade auch für das Land, daß doch so bitter auf Gelder des Tourismus angewiesen ist !

    Grüße, Harald

  • Nachdem es jetzt doch in eine politische Diskussion gleitet, gebe ich mal meine Erfahrung von Ende Dezember/Anfang Januar preis.

    Meine Mitsegler aus der Herren-Segel-Crew brachten mal den Gedanken ein nicht nach Kroatien, sondern nach Griechenland auf Törn zu gehen. Idee war da, also nicht nur Angebote für Kroatien, sondern auch für Griechenland eingeholt.

    Erstes Staunen, von fünf angeschriebenen griechischen Vercharterer antworteten nur zwei. Na gut mal die drei säumigen vorsichtig mahnen, vergebens. Bis heute totenstille.

    Erster Anbieter:
    Es fehlen substantielle Angaben über das Alter der Schiffe, die navigatorische Ausstattung und Nebenkosten. Also Nachfragen. Jetzt kommen mit einmal neue Kosten auf uns zu. Permit, Gasverbrauch, Endreinigung . . . Die Fragen nach der Ausstattung wurden beantwortet, aber die Kosten gingen jetzt in den oberen Bereich.

    Zweiter Anbieter:
    Die Reihenfolge ist übrigens Nebensache. Alle üblichen Angaben sind ordentlich gemacht, zwei der angebotenen Schiffe würden auch unseren Vorstellungen in Bezug auf maritime Ausstattung und Preis entsprechen.
    Aber was sind denn das für merkwürdige Zahlungsbedingungen? 70% der Charterkosten sofort nach Vertragsabschluss, den Rest acht Wochen vor Charterbeginn. Üblich sind 30% sofort und der Rest vier Wochen vor Törn. Aber das dickste kommt noch! Überweisen der Beträge auf ein Konto nach London auf Namen eines Kontoinhabers der bei der griechischen Charterfirma nirgends auftaucht. Wir reden hier über gut 4 000,00 € in Summe.

    Nein Danke, doch wieder in Kroatien gechartert!

  • Ja,so ist das wohl in Griechenland. Eigentlich war es schon immer so. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich in guten alten D-Mark-Zeiten oft gebeten wurde, meine Rechnung doch bitte in DM und nicht in Drachme zu bezahlen. Dass diese DM dann zügig am Finanzamt vorbei geschleust wurden, ist ziemlich wahrscheinlich......


    Die Griechen verachten ihren Staat abgrundtief. Sie zahlen ihm freiwillig keinen Cent. Früher habe ich das immer für eine liebenswerte Marotte gehalten. Das war ein Fehler. Heute kotzt mich das an.

  • In Griechenland richtet sich die Gewalt nun auch vermehrt gegen
    Ausländer. Die Zeitung Kathimerini berichtet von einem Vorfall in der
    Nähe des Ferienorts Monemvasia auf dem Peloponnes. Der 78jährige Rentner
    Adriano van der Burg, der seit 1990 in Griechenland lebt, wurde am
    Sonntagmorgen bei einem Strandspaziergang mit seinen Hunden von zwei
    Griechen gestoppt. Die Täter fragten van der Burg: „Bist Du Deutscher?“
    Als der Rentner antwortete, dass er kein Deutscher, sondern Holländer
    sei, schlugen ihn die beiden Männer zu Boden und schrien: „Deutscher
    oder Holländer, das ist dasselbe. Was glaubst Du, dass Du den Griechen
    antun kannst?“ Die Männer schlugen mehrere Minuten lang auf den Mann
    ein, wie Zeugen berichteten. Van der Burg wurde mit einem Kiefer- und
    einem Nasenbruch in ein Krankenhaus eingeliefert. Nach der Tat
    flüchteten die Männer mit einem SUV. Aufgrund von Zeugenaussagen konnten
    die Täter ausgeforscht werden. Die Nachbarn des Holländers hatten sich
    das Kennzeichen des Fahrzeugs notiert. Beim Polizeiverhör gaben die
    Täter – 45 und 48 Jahre alt – an, sie hätten zum Zeitpunkt der Tat unter
    Alkoholeinfluss gestanden....................für uns Hellas ist Tod!

  • Wir Übernachteten an einer stillen einsamen Bucht u. wurden vor zwei Jahren von Raudis um 3 Uhr früh aufgeschaukelt. Damit noch nicht Schluß mit drei Böllern die sie aufs WoMo-Dach warfen

    Zerschlug eine die gr. Heki-Haube !!! Glück gehabt das es zu keinem Brand nur der Teppich angekokert.- Reichlich Sachsaden. An ander Stelle durften wir zuschauen wie sie bei einem Franzosen -

    Womobil die Tür aufbrachen. Der Franzose kam hinzu u. wurden auf frischer Tat erwischt!

    Griechenland für uns nie mehr... es reicht!!! Stehen auch Schilder mit 190,-€ Strafe pro. Person wenn mann im Hafen übernachtet auf einen öffendlichen Parkplatz!

    Was sind das für Menschen die offizell sich und andere Betrügen??? Nein Danke !

    Eins-zwei-sauseschritt die zeit läuft und wir laufen mit !

  • Hallo Alle zusammen,
    da wir planen in Greek (Gythion) unseren Urlaub zuverbringen (September 2013).
    Nun wollte ich nochmal nachfragen,ob sich die Lage gebessert hat oder eher verschlechtert?
    Wir waren von den Griechen in unseren 5 Urlauben dort immer postive angetan. Doch wenn ich die Berichte nun lese, vergeht mir die Lust ein 6.mal dort hinzufahren.
    Genauso schlimm ist die Suche nach einer passenden Fähre von Venedig nach Patras (aber das ist ein anderes Thema).
    Wäre toll, wenn Ihr mir was neues berichten könntet, damit wir nach einer alternative suchen können.
    Viele Grüße
    Doris

    wir lieben Griechenland

  • Tourismus ist der Wirtschaftsfaktor Nr. 1 der Helenen. Ich habe immer nur gute Erfahrungen mit den Griechen gemacht (Deppen gibt es überall) und ich werde 2013 wieder den Pleponnes besuchen. Die Anek fährt mit Camping an Bord unter anderem von Venedig nach Patras und da bin ich dann auch wieder an Bord.


    Grüße aus Franken Theo

  • Hallo Theo,
    ja das ist schon richtig, doch wir möchten einen entspannten Urlaub verbringen-nicht mit Angst...
    Wir haben unsere Urlaube in Griechenland auch nur in den besten Erinnerungen. Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit waren immer das was uns erwartete, egal ob mit Zelt,Wohnmobil oder Wohnwagen, wir wurden eigentlich nie enttäuscht...
    jedoch schrecken mich eben die "Horrorstorys" etwas ab...
    Wir werden wohl noch etwas abwarten und uns dann zu entscheiden...(auch was die Fähre angeht)
    lg
    Doris

    wir lieben Griechenland

  • Hallo,

    wir planen im März/April eine Peloponnes-Rundreise, Hinfahrt mit der Fähre nach Patras, zurück auf dem Landweg durch Albanien etc.. Bedenken hinsichtlich der Sicherheit in Griechenland haben wir keine, zumal wir überwiegend auf Campingplätzen übernachten wollen. Belästigungen von "freistehenden" Campern kann es in jedem Land geben. Wenn dies nun auch in Griechenland zunimmt, dann mag das vielleicht darauf zurückzuführen sein, dass Campingplatzbetreiber dahinterstecken, die um ihre Einnahmen fürchten. Bei Manchen mag die Verärgerung darüber groß sein, dass selbst Camper mit teuren Gefährten sich die Campingplatzgebühr sparen wollen. Offiziell ist in Griechenland Camping außerhalb von Campingplätzen ja verboten.

    Bei entsprechendem Verhalten haben die Griechen besonders auf dem Land ihre sprichwörtliche Gastfreundschaft durch die derzeitige Finanzkrise sicherlich nicht verloren.

    Gruß
    Jonny

  • Hallo,
    also wir haben bisher wie schon gesagt noch nie schlechte Erfahrungen mit den Griechen gemacht :smiling_face:
    egal, was für Probleme wir hatten, wir wurden immer herzlich und überaus freundlich behandelt und aufgenommen... außerdem nutzen wir nur Campingplätze (wir haben da unsere Lieblingsplätze)...
    deswegen können wir die Berichte irgendwie nicht so ganz nachvollziehen...
    aber ich denke wir sollten nur das positive sehen und unserem Gefühl folgen!
    viele grüße
    Doris

    wir lieben Griechenland

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