England und Schottland, Tipps abseits der üblichen Reiseführer?

  • Hallo,

    Mitte Juli geht es bei uns wieder einmal nach GB, unser letzter Aufenthalt liegt doch schon 11 Jahre zurück.

    Ich habe noch keinen genauen Plan. Ganz grob schwirrt mir im Kopf folgende Route vor: Calais-Dover, London im Süden (aber nicht auf der M25) umfahren, wahrscheinlich entlang der Küste bis Southampton, dann nach Norden über Oxford, Coventry usw. an die schottische Grenze bei Carlisle. In Schottland soll es dann im Uhrzeiger rund gehen, bei super Wetter eventuell auch auf die äußeren Hebriden.

    Die temporäre Mitgliedschaft für den Camping and Caravanning Club ist bestellt: http://www.campingandcaravanningclub.co.uk/
    Roland wird unser Fahrzeug für London (LEZ) registrieren lassen: http://www.tfl.gov.uk/modes/driving/low-emission-zone
    Vorhanden sind zwei Reiseführer aus dem Michael-Müller-Verlag.

    Und nun: Gibt's irgendwelche besondere Tipps jeglicher Art für diese Strecke, die nicht in jedem Reiseführer stehen? Ich denke da besonders an technische Dinge und Naturschönheiten.

    Und noch was: Gibt es (aktuelle) Literatur, die in England oder Schottland "zu Hause" ist (aber bitte keine Liebesromane oder Krimis)?

    Für etwaige Antworten bedanke ich mich gleich einmal jetzt.

    Beste Grüße,
    Uli

  • Hallo Uli,
    Für mich einen der schönsten Ecken in Schottland ist die Isle of Mull. Dort den südwestlichsten Punkt anfahren und kurz vor dem Fähranleger links zum Bauern. Da kann man stehen wo man möchte, nur Strom gib es da keinen.
    Finden kannst du auch Bilder auf meiner Homepage, im Bericht Sommer 2012.

    https://www.camperboard.de/www.masaha.ch/…&Itemid=108

    Ich hoffe ich darf den Link hier platzieren. Ansonsten bitte entfernen.

    Liebe Grüsse
    Marcel

  • Wie lange wollt ihr insgesamt fahren? London nur durchfahren oder bleiben? In London ist es ja etwas schwierig , wir sind Sonntags vormittags schon ganz prima mitten durch Gefahren ohne Staus über die Towerbridge und am Buck. Palace vorbei....
    freunde leben am Kensington Garden, 100 m westlich des KensingtonPalace. Da sind sehr ruhige Straßen auf denen teilweise freies Parken erlaubt ist und wir fanden immer was. Ansonsten ist ja alles ziemlich reglementiert im Zentrum (und ggf teuer )
    Auf Eurer Fahrt nach Oxford solltet ihr die Cotswolds besuchen, sehr schön. Lake District lohnt immer , die Küste da sit aber etwas enttäuschend. Viel schöner ist die an der Schott. Westküste. Ob ihr im oder gegen den Uhrzeiger fährt würde ich ganz Kurzfristig vom Wetterbericht abhängig machen. Die Ost und Westküste kann je nach Windrichtung gewaltig unterschiedlich sein!
    In Schottland ist Arran wunderschön, alles nahe beineinader. Auch die Weiterfahrt von da nach N ist toll immer im WWenn ihr von Sky zu den äußeren Hebriden übersetzen wollt bucht rechtzeitig (3Tg) , außerhalb der WE gehts meist. Am Sonntag kann man schon mal festhängen. .Auch zurück... Ich fand Harris/Lewis lohnend, die Küste IST Wild und einsam und mit vielen spontanen Stellplätzen.
    Die Ostküste IST im Vergleich langweiliger da mehr in die Highlands reinfahren. Der äußerste Norden ist etwas flach und lohn eigentl. Nur wenn man Zeit für die Orkneys hat, sind amber nochmal min 3 Tg.

    Viel Spaß beim Planen jedenfalls! Gruß Peter

  • Hallo,

    Danke erst einmal für eure Antworten! Marcel, ich habe begonnen, deinen Reisebericht zu lesen, heute gönne ich mir die zweite Hälfte - danke! Der Tipp mit Mull, das war genau so einer, den ich suchte.

    Peter, wir haben 4-5 Wochen Zeit, London steht nicht unbedingt auf dem Plan, aber sollte es uns in die LEZ (Low Emission Zone) irrtümlich verschlagen, wollen wir keine Probleme haben. Die Anmeldung ist ja keine Hexerei.
    Wir waren ja schon einige Male in Schottland, den Unterschied beim Wetter zwischen Ost- und Westküste kennen wir. Dennoch tendiere ich zum Umfahren im Uhrzeiger, weil dann unser Vater, der hinten sitzt und nur links hinausschauen kann, die Küste sehen kann. Auf den Orkneys waren wir auch schon vor einigen Jahren. Sollte das Wetter einfach nur toll sein, könnte man das ja wiederholen.
    Eine Fahrt durch das Landesinnere muss sein, so eine schöne Single-track-road hat was... :grinning_squinting_face:
    Lake District fand ich beim ersten Mal enttäuschend, das sah aus, wie bei uns das Salzkammergut - nett, aber nicht vom Sessel reißend.

    Ich werde mir eure Tipps dann mit der Karte ansehen, danke!

    Uli

  • Hallo Uli,
    Single Track Roads findest du auf Mull reichlich. Auch sehenswert die diversen Wasserfälle der Strasse entlang. Auf Mull kann man denke ich auch mal in einer Bucht freistehen. Habe ich selbst nicht gemacht, aber es hat dort so schöne, einsame Ecken, die sich anbieten dafür. Mein Avatar Bild ist auf Mull entstanden!

    Liebe Grüsse und viel Spass beim Lesen meines Berichtes.
    Marcel

  • Uli, das mit dem Salzkammergut stimmt, als Flachlandtiroler fanden wir es gut....., genau aus Deinem Grund haben wir es auch im Uhrzeigersinn gemacht. Habe einmal in Edinburgh studiert und wollte öfters wieder zurück an die Ort meines Unwesens.... Ist aber 45J her..... Ich suche Dir noch 2 tolle singleroads raus die ich gerade nicht parat habe. Gruß Peter

  • ....Lake District fand ich beim ersten Mal enttäuschend, das sah aus, wie bei uns das Salzkammergut - nett, aber nicht vom Sessel reißend....

    Hallo Uli,

    zum "Lake District" kann ich in 4 Wochen mehr sagen. Dann sind wir von dort zurück.... :winking_face: Da unser Focus auf Wandern und Kajakfahren liegt, könnte es dort ganz nett sein. Wir haben aber immer die Option im Hinterkopf, rüber nach Wales zu fahren, wenn wir dem "englischen Salzkammergut" überdrüssig sein sollten... :grinning_squinting_face:
    Und genau das wäre auch mein Tipp, sollte bei Euch am Ende von Schottland noch zu viel Urlaub übrig sein. Wenn ich heute gefragt werde, welche Region auf der Insel mir am besten gefällt, ist Wales immer ganz oben mit dabei. Wales ist GB im Kleinen. Du findest Küsten wie in Cornwall/Devon, Gebirge (also nach unseren Maßstäben... :grinning_squinting_face: ) wie in Schottland und Hügelland wie in Cumbria. Nicht zu vergessen, die wohl größte Burgen- und Schlösserdichte in GB....
    Einen kleinen Eindruck bekommst du hier: https://www.flickr.com/photos/caro-pi…57605611034297/

    Gruß
    Roman

  • Hallo

    und danke, Roman, für die wunderschönen Bilder!

    Ich habe niemals Angst zu viel Urlaub zu haben :winking_face:
    Ich bin neugierig, was du über den Lake District zu berichten weißt.

    Marcel, das mit dem Freistehen ist so eine Sache. Da wir täglich den Pott ausleeren wollen bzw. müssen, muss ich dann erst auf einen CP gehen, um ihn ausleeren zu können. Da stell ich mich gleich auf einen landschaftlich schönen CP.

    Das mit der LEZ hat sich erübrigt: Die Londoner akzeptieren höchstens Euro 4, wir haben Euro 3... :frowning_face:

    Beste Grüße,
    Uli

  • Roman, Deine Bilder sind wirklich Super, feine Farbstimmungen. Du hast doch auch eine Nikon, welche Abstimmung wählst Du? Wales zu Wasser - im- Mund -zusammen-laufen ....

    Uli wenn London nicht sein kann, wie wäre die Fähre nach Harwich oder Rotterdam -Hull , haben wir öfters genommen, immer gut. Natürl sind wir in einem Tag am Hafen, dann die Nachtfähre. Von Felix Austria müßte ihr eh übernachten....

    Gruß Peter

  • Hallo,

    Längere Fährüberfahrten sind für uns nichts.


    Warum?

    Zum ersten sind wir nicht seefest. Da kann es schon passieren, dass der eine oder andere grün im Gesicht ist und Mühe hat, Neptun nicht zu opfern. Das ist nicht Urlaub.

    Zum zweiten haben wir die lange Anfahrt zu den Fähren. Graz-Rotterdam sind etwa 1200 km, das heißt zwei Fahrtage, wenn man nicht mit der Brechstange fährt. Reserve ist da noch nicht dabei. Also rechnet man besser mit drei Tagen.
    Auf dem Landweg nach Calais ist es ein wenig mehr, aber die Fähren dort fahren so oft wie die Straßenbahnen. Also ist's Urlaub ohne Neptuns Opfer. :winking_face:

    Beste Grüße,
    Uli

  • Roman, Deine Bilder sind wirklich Super, feine Farbstimmungen. Du hast doch auch eine Nikon, welche Abstimmung wählst Du? Wales zu Wasser - im- Mund -zusammen-laufen ....

    Hallo Peter,

    danke für die "Blumen".... :smiling_face: Nikon in Wales ja, aber die ist Geschichte. Inzwischen wurde sie, wie Du von dem Systemkamera Thread weißt, von einer Fujifilm abgelöst und die, was soll ich sagen, gefällt mir in dem Punkt noch besser. Vor allem sind die unbearbeiteten Jpegs weltklasse. Bei Nikon waren viele Stunden im "Labor" erforderlich um aus den RAW Daten die entsprechenden Jpegs zu generieren. Und dafür war mir irgendwann die Zeit zu schade......

    Gruß
    Roman

  • Auf dem Landweg nach Calais ist es ein wenig mehr, aber die Fähren dort fahren so oft wie die Straßenbahnen. Also ist's Urlaub ohne Neptuns Opfer. :winking_face:

    Wir sind so schon durch Gegenden gefahren, wo wir uns vorgenommen haben, beim nächsten Mal etwas länger zu verweilen. Das wäre uns bei einer "Direktfähre" entgangen.

    Gruß
    Roman

  • Ja Roman, ich muss auch in ewiger Procedur aus den NEF RAWs was vernünftiges "entwickeln", da alle Deine Bilder eine mir sehr angenehme Farbstimmung haben dachte ich Du hast eine [tm=yellow]Voreinstellung [tm] bzw. entwicklungsautomatie die das macht . Mir ist die Handarbeit auch zu viel..... aber ohne geht's bei Nikon nicht so recht....

    Uli, ich dachte es mir schon mit eurer weiten Anreise.... da ist flexibel besser. Eine Punktlandung ist Euch ja kaum möglich.
    Wunderschön finde ich die Strecke von Skye nach Norden über Lochcarron, Russel, Applecrosspass, Applecross Inn (nette Kneipe)etwas weiter nach Süden, in der Nähe netter Camping) und wieder nach Norden über Cuaig, Fearnmore nach Shiledaig. Etwas nördlich bei Poolewe kann man toll wandern Richtung L Ndubh und Loch Kernsaary. Dann ein fast subtropischer Garten der wie Aultbea schon touristischer ist. Trotzdem lohnend.

    Eine andere sehr lohende Strecke ist in den Highlands von Fort Augustus(südl. von Inverness) voll mit Touris aber dann einsam nach Osten: Glendoe Lodge, schön zum wandern, easy, Glendoebeg ,Aviemore, NethyBridge, Bridge of Brown, Cock Bridge direkt nach Balmoral Castle wo wir die Queen zum Tea wiedertrafen nachdem wir den schon in London im Buck. Palace genossen hatten..... wir fuhren allerdings im CAbrio vor, ob sie Womos reinlassen(?) :grinning_squinting_face: Jedenfalls waren die Leute sehr nett, völlig locker. Wir hatten allerdings ein Empfehlungsschreiben. In der Nähe gibt's dann auch reichl. CAmpings und wieder Touris.

    Wenn ihr in Edinburgh keine CAmpinplatz braucht kann ich zum freistehen entweder Warrender Park Terrace (da habe ich gewohnt....) an den Meadows gelegen im Südwesten, über Merlville Drive zu erreichen. Alternativ Priestfield Avenue oder am HAfen Promenade (viel reglementiert) über Portobello Road zu erreichen empfehlen. CAmpingplätze waren damals noch nicht mein Interesse... Nur zum PArken mit Groschengrab in der absoluten Innenstadt GreatKingRoad und Drummond Place sowie Nebenstraßen, viele "lange" Parkplätze und oft was frei. TAgs eher teuer, nachts für lau und am Abend gut was zu finden.

    Viel Spaß beim planen!! Gruß Peter

  • Hallo Uli,

    ich weiß ja nicht wie Euere Beziehung zum schottischen "Single Malt" ist. Aber eine wunderschöne Brennerei findet Ihr bei "Pitlochry". Die [tm=yellow]"Edradour Distellerie"[/tm]

    http://www.edradour.com/

    oder auch hier:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Edradour

    Ist zwar alles nicht so gigantisch wie bei Glenfiddich, aber gemütlicher und wie ich finde schöner.

    Gruß
    Roman

    PS: Bei mir wird erst gar nichts gelb, obwohl ich das [tm] vor und ein [/tm] hinter "Edradour Ditellerie" gestellt habe.....
    Hier nochmal ein [tm=blue]Test[/tm] Nö geht nicht

    Geht doch, dank "Reisepeter´s Tipp aus dem Nachbarthread mit [tm=Yellow]"Yellow"[/tm] und [tm=Blue]"Blue"[/tm]

  • Hallo

    und danke euch allen für eure wertvollen Tipps! Das mit der Distillery kommt durchaus recht. Wir haben uns dereins eine angesehen (war auch eine kleinere) und ich möchte das gern wiederholen, obwohl ich selbst keinen Alkohol mag. Aber als Chemikerin ist's für mich immer schön.
    Die vorgeschlagenen Routen werde ich mir noch auf der Karte ansehen, danke!

    Inzwischen hat sich die Fahrt auf die Insel Mull als Fixpunkt herauskristallisiert. Für weitere Anregungen bin ich offen, auch für Literaturtipps.

    Beste Grüße,
    Uli

  • ..... obwohl ich selbst keinen Alkohol mag. Aber als Chemikerin ist's für mich immer schön.

    :grinning_squinting_face:

    aus dem Blickwinkel hab ich mich diesem edlen Stoff noch nie genähert. Solltest du bei einer Führung veilleicht auch nicht unbedingt als Beweggrund erwähnen. Es könnte passieren, dass der Brennmeister sonst Riechsalz oder ein Sauerstoffzelt benötigt...... :grinning_squinting_face:

    Gruß
    Roman

  • Uli, wenn Mull Dein Ziel ist (ganz herrlich), wirst Du die "Hauptstadt" Tobermory schätzen lernen. MAcht nur keine Walsafari wenn ihr nicht seefest seid! Wie sahen zwar Baskingsharks und ansonsten.....nix. Aber 6 Std. Geschaukel für 100€ pP
    Von Tobermory dann nach Nordwesten im Gegenuhrzeigersinn auf der B 8073über Dervaig, Calgary, BAllygownKnock und auf der B 8035 immer weiter zur A849 am Loch Sridain, dann auf dieser schnell nach Westen zur Fußgänger Fähre in Fionnphort und weiter nach Iona und Staffa (zur Passagiere, sehr beschaulich, ein und dasselbe Boot, wird auch von woanders angeboten, dann teurer, länger und schaukeliger). Unbedingt beide Inselchen besuchen, zusammen 3-4 Std.

    Aug den B Singletracks gibt's jede Menge Stellmögl., ich glaube auch einen Campingplatz gesehen zu haben, bin mir aber nicht sicher.

    Gruß Peter


    Tobermory, Mull, Scotland

  • Jawohl, in Craignour, wohl falsch geschrieben,gibt es gleich links wenn ihr mit der Fähre von Oban her kommt einen schönen Campingplatz. Und genau da in Fionnphort ist eben der schöne Platz beim Bauern, den ich eingangs erwähnt hatte. Die Fähren sind dann auch recht gut zu Fuss zu erreichen, Ca. 30 Min.
    Viel Spass auf Mull.

  • Bin schon jetzt auf Euren Reisebericht gespannt. War selbst oft mit dem Caravan-Gespann drüben und etliche male auch allein, per Motorrad. Das waren immer Reisen mit ganz besonderen Erlebnissen, wobei die Kontakte mit den Autochthonen das Salz in der Suppe waren.

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