SK: Tschechien -Slovakei - Ungarn

  • Wir planen - mal so ganz grob - für den Spätsommer eine Rundreise mit dem WoWa über Dresden - Tschechien -Slovakei - evtl. noch Teile von Ungarn - und über Wien zurück.Alles eine Frage der Reiseerlebnisse und wie es uns gefällt.

    Tschechien hat uns 2005 sehr gut gefallen, so daß wir vielleicht wie oben reisen,kann aber auch ein direkter Einstieg Slovakei werden, ohne Dresden -Tschechien.

    Kann mir irgend jemand von Euch ein paar gute Tipszur Slovakeigeben:
    was sollte man unbedingt sehen?
    Wo gibt es tolle Campingplätze?
    Gibt es für dieses Land irgendwelche Besonderheiten,welche man bei seiner Reise beachten sollte?

  • Servus,

    Nur so viel:

    zur Slowakei gibt es eine sehr gute Info-Seite: http://slowakei-online.info/haupt.htm

    Ab Juni 2006 soll vom Schwedenplatz in Wien ein Schnellkatamaran nach Bratislava gehen. Laut ORF-Homepage ist die Ein- und Ausstiegsstelle in Wien am Schwedenplatz, Abgang Marienbrücke. In Bratislava wird die Anlegestelle ebenfalls nahe der Innenstadt liegen.

    Spätsommer, hmm..., da sind wir dann wieder am Wolfgangsee im Salzkammergut (von 21. August bis 4. September). Wie wär's mit einem kleinen Treff? :winking_face:

    Betse Grüße,
    Uli

  • Hallo Uli

    Je nach unserer Reiseplanung könnte es klappen. Ich würde Dich sowieso informieren, wenn ich Richtung Austria meine Urlaubstage verlebe.
    Servus Mike

  • Wir
    waren schon dreimal dort. Wie schon unter Stellplätze beschrieben, sind die Campingplätze nicht sonderlich attraktiv in ihrer Ausstattung, nicht in ihrer Lage. Man nehme bei Strombedarf unbedingt eine lange Leitung mit, da oft nur wenige Stromkästen am Rand stehen. Zum Duschen empfehle ich den Bademantel, da in den Duschen generell keine Ablage- und Sitzgelegenheiten da sind. Private Plätze sind den noch staatlichen oder kommunalen Plätzen immer vorzuziehen, da man nur dort weiß, dass Gäste Geld bringen. Auf den anderen Plätzen geht es oft noch sozialistisch zu. Dies verstärkt sich je weiter man nach Osten kommt. So ist es auch mit den Speiselokalen, kleine private Restaurants sind vorzuziehen. Dort wird oft schon westlicher Standard erreicht. War Salatbeilage vor einigen Jahren noch unüblich, gibt es ihn jetzt oft noch unangemacht. Wir haben uns immer etwas Salatsoße in kleinem Fläschchen mitgebracht und unauffällig auf den Salat gegossen.
    Da wir mehr die kleinen Orte lieben, kann ich nur berichten was wir unbedingt empfehlen. Wir waren zwar letztes Mal auch am berühmten Märchenschloß Bojonice, würden aber nie mehr hinfahren. Es ist fast so überlaufen wie Neuschwanstein. Wir hatten uns für eine kleine Führung entschieden, damit es nicht so lange dauert. Pustekuchen, zuerst wurden 40 Personen eingelassen für eine große Führung. Nach fünfzehn Minuten wurde eine Führung für 40 Personen einer großen Führung eingelassen, immer den Nummern nach. Nach weiteren fünfzehn Minuten wurde eine große Führung angekündigt. Bei Nachfrage nach einer Stunde im Regen, wurde uns mitgeteilt, dass kleine Führung noch eine Stunde warten muß, tut uns leid. Da haben wir verzichtet.
    Wir fahren wieder nach Piestany, den Kurort. Dort gibts einen schönen Campingplatz mit gutem Restaurant. Der Kurort ist fest in den Händen der Emirate und reichen Russen. Ganze Familienverbände reisen mit dem kranken Oberhaupt in Kur. Da schiebt Sohn Scheich den Vater und alle verschleierten Frauen und Nebenfrauen mit Kind und Kegel beeilen sich hinterherzukommen. Der Ort ist mit seinen Kuranlagen sehr schön zum Bummeln. Ganz in der Nähe des Campingplatzes ist ein Thermalfreibad und auf der Bäderinsel ist eine Thermalschwimmhalle.
    Wir fahren bestimmt wieder nach Cicmany, auf deutsch Zimmermannshau. Es ist ein Ort voller Holzäuser mit Ornamentbemalung. Ein Haus dient als Museum. Hier ist die Welt fast stehengeblieben durch die Abgeschiedenheit. Wir haben dort einmal auf dem Hof eines Hotels geschlafen und letztes Jahr auf dem Schifahrerparkplatz oberhalb des Dorfes. Dort gibt es wunderschönes braunes Keramikgeschirr mit den Ornamenten, die auch auf den Häusern sind.
    Noch abgeschiedener war wohl Vlkolinec, das auch durch die Unesco geschützt wird. Man kann dort nicht mit Wohnmobil und Wohnwagen bis ran fahren, sondern muss ca. eine Stunde wandern. Aber es lohnt sich!! Man kommt an im vorigen Jahrhundert. Am Abzweig nach Vilkolinek gibt es einen großen Restaurantparkplatz, dort darf man bei anschließender Einkehr kostenlos parken. Die Einkehr ist sehr zu empfehlen.
    Wir fahren sicher wieder nach Tatranská Lomnica. Dort gibt es aus sozialistischen Zeiten einen großen Campingplatz mit fast westlichem Standard. Es war mal viel größer. Teile werden jetzt einfach nicht mehr genutzt und verfallen und keinen störts. Das dazugehörige riesige Lokal, was wohl früher mal in mehreren Schichten ostdeutsche Touristen abgefüttert hat, weiß noch nicht so recht, was heute so Standard in der Gastronomie ist. Fährt man aber in den Ort, dann findet man neue Restaurants in Familienbesitz. Die sind echt zu empfehlen.
    Von hier aus kann man wunderbare Ausflüge in die umliegenden Städte, wie Kezmarok, Käsmarkt oder Poprad mit dem Städtchen der Zipser Sachsen, Spisská Sobota machen. In Käsmarkt muss man unbedingt die interessanten Kirchen und den deutschen Friedhof gesehen haben. Und dann die Zips mit alle ihren Kulturschätzen, es ist wahnsinnig beeindruckend, besonders die Zipser Burg. Immer wieder fährt man hier aber auch an den Bretterbudensiedlungen der Sinti vorbei, die einem gesammelte Früchte, wie Pilze und Beeren verkaufen wollen. Man begegnetet ihnen hier überall.
    In Stara L´ubovha, Altlublau gibts das interessanteste Freilichtmuseum der Zips. Direkt hinter dem Ort biegt man ab nach Chmel´nica, das steht aber nicht auf dem Ortsschild, sondern Hopgarten und herzlich willkommen. Man ist erstaunt hier ein rein deutsch sprechendes Dorf anzufinden. Es gibt hier eine deutsche Schule und ein deutscher Kindergarten.

    Noch zwei zu empfehlende Campingplätze:
    Caravan Camping in Kremnica
    und Autocamping Turiec in Martin. (Ein kleiner privater Platz mit strengem Regiment und neuen sehr sauberen Waschanlagen, sogar eine kleine Küche gibts. Früher gehörte mal ein Restaurant zum Platz. Das liegt jetzt hinter dem Zaun. Scheinbar gibt es zwischen Lokalbesitzer und Campingplatzbesitzer unüberwindliche Schwierigkeiten. Man muß ganz außen rum gehen, um es zu besuchen. Ein Besuch lohnt aber nur wenn der Hunger groß ist und man nicht in den Ort will oder selber was kochen möchte.
    Bloß keine Lebensmittel mit in die Slowakei schleppen. Lidl eröffnete im letzten Jahr in jeder Woche einen neuen Markt. Pfifferlinge gibts an jeder Straßenecke, na vieleicht sind sie ein bißchen strahlend, aber wir konnten nicht widerstehen. Aprikosen, Melonen, Tomaten, Paprika und Kartoffeln kann man überall bei den Bauern an Ständen an der Straße kaufen.
    Vorerst genug, wenn spezielle Fragen auftreten oder weitere Infos notwendig sind, kann ich bestimmt nochmal antworten.
    Christel

    Wenn kein Wind weht, zeigt auch der Wetterhahn Charakter.

  • Hallo Christel
    Danke für die ausführlichen Informationen. Dass das Campingangebot recht mager ist habe ich beim Studieren der Campingführer bereits gemerkt.
    Grüße
    Mike

  • Servus Christel,

    Deine Ausführungen sind sehr interessant und da wir im Sommer die Slowakei in Richtung Norden zum zweitenmal queren werden, könnten sie für uns auch recht nützlich sein, danke!

    Zitat

    Original von christel
    War Salatbeilage vor einigen Jahren noch unüblich, gibt es ihn jetzt oft noch unangemacht. Wir haben uns immer etwas Salatsoße in kleinem Fläschchen mitgebracht und unauffällig auf den Salat gegossen.

    In der österreichisch-ungarische-tschechischen Küche scheinen Satalsaucen keine große Tradition zu haben. Ich habe mich heute in diversen mir zur Verfügung stehenden Kochbüchern schlau gemacht und fand diese meine Vermutung bestätigt. In der Regel kamen auf den Salat Essig und Öl, etwas salz, in Wien auch Zucker und allenfalls etwas Knoblauch. Dass man Salat auch anspruchsvoller abmachen kann, scheint eine Errungenschaft der letzten Jahrzehnte zu sein. Auch ich erinnere mich, dass ich in Ungarn selten Salat bekommen habe. wenn doch einer kam, war er oft "roh".

    Zitat

    Original von christel
    Bloß keine Lebensmittel mit in die Slowakei schleppen. Lidl eröffnete im letzten Jahr in jeder Woche einen neuen Markt.

    Also, nichts für ungut: Ich kann auf Lidl hier gut und gerne verzichten, umso mehr im Ausland. Aber das ist meine Meinung, andere mögen gern eine andere Meinung haben.

    Beste Grüße,
    Uli

  • In Slovensky Grob
    waren wir natürlich auch, das wußten wir ja hier vom Board, und wollten uns die Husis nicht entgehen lassen. Leider gab es für die Nacht keinen geeigneten Stellplatz.
    Außerdem haben im Sommer nur die großen Restaurants geöffnet und es gibt Gans nur auf Vorbestellung. Wenn man bereit ist vier Stunden zu warten, kann man auch am Tag des Verzehrs bestellen. Aufgewärmte Gänse gibt es nicht. Wir haben vorsorglich eine Telefonnummer (Wo habe ich die hingelegt?) mitgenommen, falls wir wieder in die Gegend kommen.

    Christel

    Wenn kein Wind weht, zeigt auch der Wetterhahn Charakter.

  • Zitat

    Original von christel
    Leider gab es für die Nacht keinen geeigneten Stellplatz.

    Wir standen direkt neben den Restaurant und hatten natürlich vorbestellt.

    Grüße,
    Emil

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