Im Juni/Juli d. J. war unser Reiseziel Südengland.
Wir landeten mit unserem Wohnmobil am 25.06.16 in Dover und waren zurück in Dünkirchen am 11.07.16.
Unsere Stationen waren:
Dover, Canterbury, Rye, Hastings, Stonehenge, Salisbury, Dartmouth, Penzance, Land´s End, Marazion , St. Michaels Mount, Falmouth, Mevagissey, Cotehole, Buckland Abbey, Plymouth, Weymouth, Durdle Door, Chichester, Petworth-House, Faversham, Deal-Castle, Walmer-Castle.
Es war unser erster Besuch in England und wir empfanden es zunächst als ein schönes Land mit viel Natur, teils hübschen Orten, interessanter Geschichte und
sehr freundlichen, höflichen und hilfsbereiten Menschen.
Der Linksverkehr ist kein Problem, leicht zu beherrschen, auffallend waren nur die vielen Kreisel, die den Verkehrsfluss jedoch sehr fördern.
England ist allerdings kein Land, in dem es uns Spaß macht, mit dem WoMo zu reisen!
Begründung:
Mit unserem WoMo sind wir gewohnt, uns in einem Ort, der uns interessiert, zentrumsnah einen Parkplatz zu suchen, von dort den Ort zu erkunden,
einzukaufen, essen zu gehen und oft auch gleich am Parkplatz oder - falls vorhanden - einem zentrumsnahen Stellplatz zu übernachten.
Mit unserem Kastenwagen mit 6 m Länge ist das auf PKW-Parkplätzen in Deutschland und den südeuropäischen Ländern (Italien, Frankreich, Spanien)
nahezu immer gut möglich.
Und am Parkplatz eine Nacht zu verbringen, wird in den meisten Orten zumindest geduldet.
Sehr oft gibt es ja auch zentrumsnahe Stellplätze extra für WoMo´s, und oft mit V+E.
In England jedoch ist das Parken mit dem WoMo in den meisten Orten schwierig bis unmöglich, da WoMo's auf vielen Parkplätzen verboten sind,
oft sogar mit „Teppichstangen" an der Einfahrt gehindert werden.
Aus dem gleichen Grund und weil es nahezu keine zentrumsnahen Stellplätze gibt (Ausnahmen: Canterbury, Mevagissey),
ist auch spontanes Übernachten nicht möglich!
„Overnight standing prohibited" haben wir jeden Tag mehrmals an verschiedenen Orten gelesen!
Das war für uns absolut unverständlich, denn so standen oft große und günstig gelegene Parkplätze die ganze Nacht leer!
Die Engländer haben offenbar noch nicht begriffen, dass man mit den Wohnmobil-Touristen gutes Geld verdienen kann!
Zum Übernachten muss man daher - auch mit einem WoMo - auf einen CP, der dann meistens 5 bis 10 km vom Ort entfernt ist.
Wenn man selbst kocht, ist man dort ausreichend versorgt - abgesehen vom Preis, z B in Dartmouth € 40, in Chichester € 54.
Will man jedoch nicht selbst kochen, sondern - wie wir, um Land und Leute kennen zu lernen - Essen gehen, hat man ein Problem,
denn auf den meisten Plätzen gibt es kein Restaurant!
Also muss man zum Essen mit dem WoMo in den nächsten Ort fahren, wo es jedoch keinen Parkplatz für WoMo's gibt.
Das alles wird noch erschwert durch das sehr unbeständige und oft nasskalte Wetter:
Wir hatten in diesen 16 Tagen (im Juni/Juli!) bis auf zwei Tage jeden Tag Regen und max. 20 °!
Da macht es keinen Spaß, zu Fuß oder mit dem Fahrrad im nächsten Ort ein Restaurant zu suchen!
Will man vor dem Wetter flüchten, wie wir das auf dem Festland immer wieder tun, merkt man, dass man von dieser Insel nicht so einfach weg kommt:
Man muß erst eine Fähre buchen oder akzeptieren, dass die nächstbeste Fähre etwas teurer ist, oder dass man nicht in zwei Stunden wie von Dover,
sondern erst in fünf Stunden wie z.B. von Plymouth aus das Festland erreicht.
Es kann auch leicht geschehen (wie uns!), dass die nächsten Fähren voll sind und man somit noch einen Tag länger im Regen ausharren muß.
Das ist natürlich auch bei anderen größeren Inseln so - es wird ja auch nur dann unangenehm bewusst, wenn man sich nicht mehr wohl fühlt.
Die Engländer lieben Hunde! „Prima!" dachten wir „Dann sind wir dort ja mit unserem kleinen Rasti gut aufgehoben!" und nahmen ihn mit.
Tatsächlich hat scheinbar jeder Engländer mindestens einen oder zwei, manche sogar vier Hunde.
Die Folge ist jedoch, dass in fast jedem Restaurant, Park usw. Hunde verboten sind.
Einerseits kann ich das verstehen, denn schlecht erzogen sind selten die Hunde, sondern meistens ihre Herrschaften.
Andererseits ist es natürlich schwierig, wenn man einen Hund dabei hat und ihn nicht alleine im Auto lassen will.
Unser Fazit:
England und seine Bewohner sind grundsätzlich eine Reise wert!
Auch das wechselhafte Wetter (was diesmal vielleicht sogar nur ausnahmsweise so schlecht war) könnten wir ertragen.
Mit dem WoMo macht uns das jedoch keinen Spaß!
Und da wir ausschließlich mit dem WoMo verreisen, werden wir dieses Land für unsere künftigen Reisen nicht mehr einplanen.