Beiträge von Ulrike M.

    8.8.2023 Dienstag

    Nachts ist die Außentemperatur von 13 °C ab Mitternacht kontinuierlich auf 21 °C morgens um 9 Uhr gestiegen. Dazu bläst heftiger föhniger Ostwind und die Sonne scheint. Dafür ist das Meer blitzblau und man sieht weit hinaus aufs Meer.

    Die erste Fähre des heutigen Tags lässt etwas auf sich warten. Dafür sind wir dann in 15 Minuten auf der anderen Seite und lassen uns vom Wind an Deck so richtig durchblasen.

    In Brönnöysund kaufen wir eine Kleinigkeit ein, da hat es bereits 28 °C und so geht es heute weiter.

    An der Fv17 wird dann in einem kleinen Ort gegenüber vom Torghatten Mittagsrast gehalten, dann geht es zur zweiten Fähre. Hier ist die Wartezeit nur kurz, wir sitzen kurzärmlig an Deck und der Wind bläst so heftig, dass es Roland beinahe die Kamera aus der Hand weht. Nach einer halben Stunde haben wir wieder Land erreicht und fahren die Straße 17 weiter nach Süden.

    Einmal tröpfelt es, dann scheint wieder die Sonne, dann regnet es, dann scheint wieder die Sonne - ein richtiges Aprilwetter! Die Landschaft ist toll, Felsen, Seen, Wasserfälle vom Feinsten bieten sich uns.

    Am Weg liegt Namsos, hier waren wir schon öfters auf dem Campingplatz (N 64.4746 E 11.5788), zeitlich passt es auch, also machen wir auch diesmal Halt für eine Nacht. Und wie schon beim letzten Mal regnet es auch heute, als ich vom Auto in die Rezeption laufe. Als wir am Platz ankommen und Roland den Strom ansteckt, scheint wieder die Sonne...

    Beste Grüße,

    Uli

    Na ja, bei uns war es wirklich nicht soooo toll im hohen Norden, was das Wetter betrifft. Da hatten wir schon ganz andere (bessere) Jahre!

    5.8.2023 Samstag

    Klar, in der Nacht hat es wieder ein wenig geregnet, morgens ist es auch bewölkt. Wir entscheiden uns auf die Weiterfahrt nach Süden auf der E6, zumal die Berge in Richtung Stetind, dem norwegischen Nationalberg und höchsten Granitobelisken der Erde, dick in Wolken verpackt sind.

    Fähre an der E6, wir reihen uns unter die (wenigen) Wartenden. Dann kommt ein junger Mann (von der Reederei) und scannt mit einem Handy die Kennzeichen. Wer nicht bei Autopass oder ferrypay registriert ist, scheint in seinem System nicht auf und erhält eine Rechnung nach Hause. Ich habe uns bei ferrypay.no registriert, was beim jungen Mann ein anerkennendes Nicken hervorruft. An der Fähre selbst wird nicht mehr kassiert.

    Die Fährüberfahrt dauert eine halbe Stunde. Wer hier hungrig ist und gerne einen kleinen Snack kaufen möchte, kann das tun, allerdings in Selbstbedienung und an der Kasse sitzt auch niemand mehr. Alles macht man selbst, Bezahlung mit Kreditkarte.

    In Innhavet fahren wir die Entsorgung an, dann kaufen wir noch eine Kleinigkeit in dem kleinen Rema 1000 ein, der randvoll mit Touristen ist.

    Weiter geht es nach Süden, wunderschöne Berge erfreuen den Urlauber. In Fauske geht es dann ab von der E6 und hinaus Richtung Bodö. Allerdings wollen wir nicht in die Stadt, sondern biegen schon vorher auf die Straße 17 (Fv17, früher Rv17) ab. Der Saltstraumen "brodelt" gerade, das ist eindrucksvoll.

    Etwas weiter, beim Kjellingstraumen Fjordcamp (N 67.07239 E 14.3074), auch einem Paradies für Fischer, bekommen wir Platz für eine Nacht. Der Platz ist "urig", die Küche ist in einem 250 Jahre alten Gebäude. Nachteil: Nach der Trockenheit der letzten Zeit gibt es morgens kein Wasser! Wasser für die WC-Spülung wird aus dem Meer geholt. Da loben wir uns unser WoMo!

    6.8.2023 Sonntag

    Das Wetter ist prächtig, wir fahren weiter nach Süden und wollen diesen schönen Tag möglichst gut auskosten.

    Bei Mevik taucht das nordgehende Hurtigrutenschiff MS Nordkapp auf, wie schön!

    Die Straße führt zum Glomfjord und schließlich taucht nach einem langen Tunnel der Svartisen, Norwegens zweitgrößter Gletscher auf. Hier machen wir an einem Rastplatz Ver- und Entsorgung, ein kleines Stück später stehen wir auf einem Parkplatz mit prächtigem Blick auf Gletscher und Fjord und halten genussvoll Mittagsrast.

    Danach geht es zur ersten Fähre auf dieser Strecke, wie überall wird gescannt und nicht vor Ort bezahlt. Die Wartezeit ist kurz und schon können wir auf die andere Seite übersetzen. Dann geht es nur ein relativ kleines Stück über Land und beim nächsten Hafen haben wir die Fähre knapp verpasst. Macht nichts, so beobachten wir das Treiben und die schöne Landschaft rundum. Nach etwa einer Stunde geht die nächste Überfahrt wieder los, wir stehen an Deck im Freien, schauen uns an der Landschaft satt und überqueren den Polarkreis nach Süden.

    In Kilboghamn (N 66.4888 E 13.2270) gehen wir wieder an Land. Bis Nesna wollen wir heute auf jeden Fall noch fahren und wir genießen auch diese Strecke.

    In Nesna sind wir kurz vor 18 Uhr. Der Campingplatz in Nesna ist gut, hier waren wir schon zweimal (N 66.2026 E 13.0250), dass der Platz inzwischen auch "vergoldet" ist (wir zahlen NOK 510.- für eine Nacht!), wussten wir nicht.

    7.8.2023 Montag

    Es regnet.

    Als erstes geht es gleich auf die Fähre, die von Nesna nach Levang fährt, als letztes Fahrzeug fahren wir ein. Auf der anderen Seite geht es auch schon bald über die interessant geschwungene Helgelandsbrücke und dann nach Sandnessjöen. Dort kaufen wir gleich einmal bei Kiwi ein und tanken.

    Und dann ist "er" dort am Ortsrand von Sandnessjöen, "er" der Elch! Eine Elchkuh lässt sich die Blätter eines Gebüsches hier am Straßenrand schmecken. Zu spät hab ich sie entdeckt, um noch den Fotoapparat zücken zu können.

    Dann gibt es kurze Mittagsrast, ehe wir beim Fährhafen von Tjötta einlaufen. Eine Fähre fährt ohne uns weg, sie führt nur einen Tanklastwagen mit Treibstoff und ein paar PKW mit sich. Und dann heißt es fast zwei Stunden warten, bis auch wir an Bord können.

    Leider regnet es und man hat so gut wie keine Aussicht. Eine schwache Stunde fahren wir bis zum Hafen Forvik.

    Ziel ist der Stellplatz "Steinmo Bobilparkering" (N 65.6133 E 12.3670) - ein toll gelegenes Plätzchen direkt am Meer und noch viel ist frei. Hier stehen wir nun und hoffen, dass das Wetter (laut Prognose aufd yr wirklich gut wird). Der Platz hat V+E, aber keinen Strom und kein WC und kostet NOK 150.-, bezahlbar mit VIPPS oder bar. (Wir haben EUR 15.- ins Kuvert gegeben...)

    Beste Grüße,

    Uli

    4.8.2023 Freitag

    Der Sturm hat sich nachts gelegt, warm blieb es.

    Wir brechen auf, auf der E6 geht es nach Süden. Traumhafte Ausblicke auf Berge mit Schnee, auf ungezählte Wasserfälle und üppiges Grün sind unser "Tagesprogramm". Der Wochenendeinkauf muss großteils erledigt werden, an einem Rastplatz neben einem breiten Flüsschen machen wir Mittagsrast.

    Um Narvik fällt mehrmals Maut an, in Narvik ist viel Verkehr, dann geht es ruhiger nach Süden.

    Kurz vor der Fähre weist ein Schild mit Campingplatzzeichen nach rechts weg von der E6. Und dann geht es einige Kilometer nach Westen, ehe ein handgemaltes Schild mit dem Schriftzug "Camp" nach oben weist. 200 m extreme Rumpelpiste und dann sind wir am Ziel (N 68.3316 E 16.3587). Rechts eine Kirche und ein Haus mit Küche usw., links ein paar Miethütten und eine Grillhütte mit Terrasse, dazwischen werkelt der alte Besitzer. Klar wir können hier bleiben, 200 Kronen kostet die Übernachtung mit Strom. Bezahlung geht aber nur in bar. Wir wollen umkehren. Nein, dann sollen wir doch so da bleiben. Das wollen wir aber nicht, also biete ich 20 Euro an (200 Kronen entsprechen 18 Euro), die der alte Herr dankend und mit einem Lächeln annimmt.

    Es ist ruhig hier draußen, man hört nur das Meer plätschern und riecht das frisch geschnittene Gras.

    Beste Grüße,

    Uli

    3.8.2023 Donnerstag

    Nach einer Tropennacht (die Außentemperatur blieb über 20 °C) schüttet es um 8:30 Uhr wie aus Kannen. Und um 10 Uhr ist es so, als wäre nichts gewesen! Also schnell zu den Felsritzungen von Alta (UNESCO-Weltkulturerbe).

    Der Eintritt von weniger als EUR 15.- pro Person ist äußerst gerechtfertigt, wenn man sieht, wie umfangreich die Herstellung und Instandhaltung der Wege ist. Zudem gibt es eine Ausstellung zum Thema und man bekommt ein Büchlein in der eigenen Sprache, das einem beim Erwandern der Felsritzungen behilflich sein soll.

    Die ältesten Bilder sind etwa 6000 Jahre alt, die jüngsten etwa 2000 Jahre. Sie stellen Szenen aus dem Leben der Menschen dar, man sieht viele Rentiere, Boote usw. Manche der Ritzungen sind auch von heutigen Archäologen eingefärbt worden, um die Abbildungen besser erkennen zu können.

    Wir fanden das Ganze ausgesprochen interessant und besuchenswert, obwohl wir schweißgebadet zum Auto zurückkommen. Die Feuchtigkeit des Morgens dampft jetzt bei 23 °C so richtig auf.

    Wir fahren den Altafjord entlang, die Straße ist gut, und machen am Langfjord Mittagsrast. Stürmischer und föhniger Wind ist aufgekommen, es hat bereits 25 °C.

    Der Kvaenangen (auch ein Fjord) ist wié immer sehr, sehr schön und die Gezeitenströmung am Sörstraumen ist beeindruckend, das Wasser rinnt wie ein reißender Fluss vom Meer in den Fjord.

    Am Lyngenfjord bieten sich dann herrliche Bilder der teilweise vergletscherten Lyngenalpen.

    Man könnte hier in der Region wohl da und dort "frei stehen" - direkt an der E6 macht das wahrlich keinen Spaß. So schlagen wir am Campingplatz "Olderelv Camping" (N 69.3803 E 20.2953) auf. Der Platz liegt etwas abseits von der E6 (zumindest da, wo wir stehen) und liegt in einem lichten Pinienwäldchen, das den stürmischen Wind etwas bricht. Mit NOK 350.- inkl. Strom ist das für hiesige Verhältnisse wohl eine gute Wahl.

    Beste Grüße,

    Uli

    2.8.2023 Mittwoch

    Nachts ist föhniger Südwind aufgekommen, der Himmel ist blau, die Sonne scheint, es hat 20 °C. Und im Laufe des Tages wird das Thermometer auf 23 °C steigen.

    Nach dem Frühstück geht es gleich einmal zum Nordkapp durch eine großartig karge Hochgebirgslandschaft mit unzähligen blauen und glitzernden Seen, tollen Gebirgsformationen und dem Meer. Man könnte den Anblick mit Genuss schlürfen...

    Auf dem Nordkapp wird für den Parkplatz inzwischen kein Eintritt mehr verlangt (nach Gerichtsurteil), auf dem großen Parkplatz stehen schon (oder noch?) viele PKW und WoMos, aber es gibt noch Platz. Wie das wohl gestern am Abend war? Für Busse gibt es einen eigenen Parkplatz.

    In die Halle kann man nur in den Shop und das Restaurant ohne Eintritt, alle anderen "Attraktionen" in der Halle schlagen mit einem Eintritt von NOK 320.- (also ca. EUR 30.-) zu Buche.

    Wir umrunden die Nordkapphalle großzügig, belustigen uns an der Schlange von Menschen, die alle auf dem bekannten Monument fotografiert werden wollen. 2006 waren wir auch vormittags hier und fast allein, nur nachts waren etwa so viele Menschen wie jetzt am Vormittag! Aber die tollen Ausblicke auf Felsen und Meer sind und bleiben (bei solch einem Prachtwetter!) einfach großartig.

    Zurück geht es nach Honningsvaag dort kaufen wir bei Rema 1000 ein und halten dann Mittagsrast auf einem Parkplatz am Meer mit direktem Blick auf Honningsvaag - ein Traum!

    Dann geht es wieder auf die Straße und durch den 8 km Nordkapptunnel zurück auf das Festland. Und auch am Porsangerfjord genießen wir Ausblick um Ausblick.

    Zurück auf der E6 werden die Wolken immer mehr und schließlich nieselt es auch ein wenig vor Alta. Macht nichts, wir haben die tollen Bilder des heutigen Tages im Kopf.

    In Övre Alta gehen wir auf den Campingplatz "Alta Strand Camping" (NOK 450.- mit Strom) und lassen den Tag bei Temperaturen über 20 °C ausklingen.

    Morgen soll es zu den Felsritzungen und dann die E6 weiter südwärts gehen.

    Hallo,

    Dänische, norwegische und schwedische Kronen werden offensichtlich nicht mehr in Euro gewechselt. Zumindest in Österreich ist das so.

    Erkundigt euch bitte, wie die Situation bei euch in Deutschland ist!

    Wir haben bisher im laufenden Urlaub in keinem der drei betroffenen Länder auch nur eine Krone als Bargeld benötigt! Bezahlt haben wir bisher immer per Kreditkarte oder über das Internet.

    Beste Grüße,

    Uli

    Hallo,

    Weiter geht es!

    30.7.2023 Sonntag

    Heute geht es, bei nun etwas besserem Wetter, nach Berlevaag. Die Straße ist gut, es gibt viele neu gemachte Abschnitte. Doch leider ist ab dem Kongsfjell der Nebel wieder unser treuer Begleiter. So wenig haben wir von der großartigen Landschaft noch nie gesehen, immerhin sind wir das elfte Mal hier.

    Auf dem Campingplatz in Berlevaag ist viel frei. Wir stellen uns so, dass man auch einen Blick auf den Hafen erhaschen kann.

    Inzwischen steht vor dem Campingplatz auf der anderen Straßenseite ein kleines Motel, dass den Hafenblick von den meisten Plätzen aus versperrt. Der Campingplatz hat inzwischen auch den Besitzer gewechselt und gehört zu diesem Motel.

    Abends kommen zwei Schiffe, die den Hurtigrutendienst erfüllen, die MS Polarly der Reederei Hurtigruten und die MS Kastor der Reederei Havila.

    Campingplatz: NK 315.- inklusive Strom

    31.7.2023 Montag

    Am Montagmorgen geht es zuerst einmal gemütlich die rund 130 km zurück nach Tana bru, das Ganze bei deutlich besserem Wetter. Wie schön!

    Wir kaufen zuerst ein und halten dann Mittagsrast an einem neuen Rastplatz, in dessen unmittelbarer Nähe die bekannte große Angelrute steht. (Die Rute ist aus Material der Brücke gemacht, die die Deutschen bei ihrem Abzug 1944 gesprengt hatten.)

    Dann geht es nach einem kurzen Tankstopp auf die Straße 98, deren Zustand bis Ifjord nunmehr bis auf etwa 5 km in tadellosem Zusatnd ist. Anders präsentieren sich dann die ersten 20 km von Ifjord Richtung Mehamn: eine einzige Holper- und Rumpelpiste! Allein in unserem Hängeschrank fallen acht leere Kleiderhaken von der Stange. Aber dann geht es gut voran, die Sonne strahlt in der herrlich kargen Landschaft.

    Und als wir uns Mehamn nähern, sehen wir wieder eine Nebelwand, die sich über die gaze Küste erstreckt! Wir nehmen es mit Humor, tasten uns von Mehamn nach Gamvik weiter und von dort zum nördlichsten Festlandleuchtturm in Europa. Auf dem Parkplatz stehen dort zwei WoMos, wir stellen uns dazu. Die Sonne versucht sich im Laufe des Abends immer wieder durch den Nebel zu kämpfen, schließlich mit Erfolg. Doch um etwa halb zwölf verschwindet sie in einer Wolkenbank, die weit draußen am Meer liegt - wieder keine Mitternachtssonne!

    1.8.2023 Dienstag

    Der Nebel ist verschwunden, dafür sind Wolken gekommen. Als wir nach dem Frühstück in der Bäckerei von Mehamn einkaufen, fallen die ersten Regentropfen.

    Es geht zurück nach Ifjord und dann wieder auf der Straße 98 nach Lakselv. Die SAtraße bietet uns wieder nette Rumpelei...

    In Lakselv wird getankt und der Regen wird weniger.Dann geht es den Porsangerfjord nach Norden und nach Norden. Es gibt hier wunderbare Felsformationen, die an Schichtkuchen erinnern, das muss ich bei der Rückfahrt und besserem Wetter fotografieren.

    Schließlich tauchen wir in den 8 km langen Tunnel ein, der 212 m unter dem Meeresspiegel hinüber nach Mageröya (die Insel, auf der das Nordkapp liegt) führt.

    Auf dem Campingplatz "Nordkapp Camping" schlagen wir auf. Es müssen wieder einmal einige Geräte geladen werden. Mit NOK 390.- ist das nicht gerade billig, das Nordkapp lässt grüßen.


    Beste Grüße,

    Uli

    Hallo,

    Ja, eine tolle Strecke ist das, wir waren vor langer Zeit schon einmal in Hamningberg.

    28.7.2023 Freitag

    Auf dem Tisch das Frühstück, vor dem Fenster das Hurtigrutenschiff MS Nordlys, so kann der Tag beginnen!

    Nach V+E, kurzem Einkauf und Tanken (Diesel EUR 2.-/Liter) verlassen wir bei Sonnenschein und angenehmer Temperatur Kirkenes Richtung Westen.

    Der Varangerfjord schimmert türkisfarben, doch auch eine dicke Nebeldecke schiebt sich dann und wann über das Wasser und Teile der Küstenlandschaft.

    Wir umfahren den Fjord und wenden uns Vadsö zu. Wir fahren zum Kirchlein von Nesseby, das offen ist, plaudern mit der Dame, die dort Aufsicht hält. Sie erzählt, dass im Jänner, Februar und März dort kein Gottesdienst stattfindet, weil es einfach zu kalt ist. Harte Lebensrealität am Varangerfjord! Dann machen wir im Nebel und bei 12 °C kurez Mittagsrast im WoMo, ehe es weitergeht. Dann lichtet sich der Nebel wieder und es stellt sich ein prächtiges Panorama dar: links blühende Wiesen und saftiges Grün, rechts das türkise Wasser. Und dann sehen wir immer wieder Leute, die bei 12 °C(!) sich vor ihren Häusern sitzend die Sonne auf den nackten Oberkörper scheinen lassen. Sommer am Varangerfjord.

    Kurz vor Vardö umfängt uns wieder der Nebel und bleibt unser treuer Begleiter bis Hamningberg.

    Eine großartige Landschaft tut sich auf: Felsriffe, riesige Geröllhalden, Sandbuchten. Dazwischen liegen immer wieder Hütten, die an Wochenenden oder in den Ferien bewohnt werden. Schafe und Rentiere grasen und verperren teilweise die Straße.

    Die Straße ist einspurig und hat Ausweichen. Bei vorausschauender Fahrweise sollte das kein Problem sein, außer man begegnet einer Finnin in ihrem PKW, die ihrer Haarfarbe alle Ehre macht...

    Hamningberg ist ein kleiner Ort am Ende der Welt, der von keinem Menschen mehr dauerhaft bewoht wird.

    Es gibt hier einen Parkplatz (N 70.5415 E 30.6025), auf dem man kostenfrei übernachten darf, ebenso einen Bereich weiter westlich. (Man wird nur um eine Spende gebeten.) Bester Handyempfang ist hier überall.

    Wir bleiben über Nacht noch auf dem Parkplatz, gehen noch zur Camperfläche und lassen den Tag ruhig ausklingen. Eine Schar männlicher Rentiere ruht ganz in der Nähe.

    29.7.2023 Samstag

    Morgens ist es trüb und auch bald beginnt es zu regnen. Wir fahren die rund 40 km schmale Straße bis zur Abzweigung mit der E75 zurück und dann geht es durch den Unterwassertunnel hinüber nach Vardö, das auf einer Insel liegt. Es regnet und so finden wir eine Besichtigung der kleinen Festung nicht so attraktiv, eine Kleinigkeit wird eingekauft. Und dann geht es die E75 zurück.

    In Vadsö fahren wir zum Stellplatz neben der kleinen Brücke (N 70.0680 E 29.7488), die auf die vorgelagerte Insel führt. Noch steht hier niemand, wir nehmen den Platz ganz hinten mit Blick auf das Wasser, viele Möwen und deen Luftschiffsmast. Der Platz ist kostenfrei, hat V+E und ist auf 24 Stunden Aufenthalt begrenzt.

    Wir vertrödeln die Zeit, quatschen, machen über das Leben in der Finnmark Gedanken.

    Gegen Abend kommt Wind Auf (ca. 30 km/h), dafür lässt der Regen nach und hört schließlich ganz auf.

    Inzwischen sind wir in Berlevaag angekommen, morgen geht es weiter.

    Beste Grüße,

    Uli

    Hallo,

    27.7.2023 Donnerstag

    Ja, wir waren heute in Grense Jakobselv (zum zehnten Mal). Und das Wetter war und ist heute gut. :smiling_face:

    Die Landschaft dorthin ist einfach großartig. Bis zur Grenzstation Richtung Murmansk ist die Straße ganz neu und super, dann wird die Geschichte ruppiger. Ab der Schranke für die etwaige Sperre im Winter ist der Straßenzustand ok. Dann folgt ein grimmiges Stück, bei der die asphaltierte Straße richtige Frostbeulen hat (weniger Aufbrüche) und das Fahrzeug - egal welcher Art - durchgeschüttelt wird. Ab der Schotterstraße geht es wieder gut, die ist in einem guten Zustand. Wir haben sie schon anders erlebt.

    Parkplatz am Ende der Straße: Dort standen unzählige PKW, ein Autobus, drei oder vier WoMos (jeder Art), dazu ein Militärfahrzeug. Unzählige Kinder waren da (offensichtlich mit dem Bus gekommen), es war ein richtiges Gewusel und wir waren froh, noch umdrehen zu können. Wir sind dann zurück zum Parkplatz bei der Kirche und haben die Kirche auch innen angesehen, die war erstmals offen! Dann haben wir dort auf dem Parkplatz unsere Mittagspause gemacht und sind dann gemütlich wieder zurück nach Kirkenes gefahren. Hier stehen wir wieder auf dem Stellplatz und morgen sollte ja ein Hurtigrutenschiff kommen (M/S Nordlys). :smiling_face:

    Noch am Jakobselva haben wir an der Stelle, an der der norwegische und der russische Grenzpfosten ganz nahe beieinander stehen, riesige Fische im Wasser beobachtet, die den Bach aufwärts schwimmen wollten. Das waren richtige Kolosse, dem Aussehen nach wohl Lachse. Richtig beeindruckend war das!

    Ach ja, eingekauft haben wir auch, gleich hier beim Kiwi. Gegenüber früher vor vielleicht 15 Jahren hat sich das Angebot enorm verbessert. Und die Preise sind auch nicht mehr um so viel höher als bei uns im teuren Österreich.

    Morgen wird es wohl auf die andere Seite vom Varangerfjord gehen, wahrscheinlich bis Hamningberg.

    Beste Grüße,

    Uli

    Hallo,

    Peter, ja Kirkenes an sich ist nicht so sehr sehenswert. Es ist halt eine stinknormale Stadt, in der Menschen leben.

    Was wir hier so gerne haben, ist die morgendliche Ankunft des Hurtigruten-Schiffes.

    Aber gestern mussten wir feststellen, dass da heute keines kommt! Gibt's denn so was auch? Haben die auch zu wenig Leute? Oder warum gibt es einen Tag ohne Hurtigrute? Auf allen Fahrplänen, die im Internet auffindbar waren, ist für heute kein Schiff geplant.

    Wir werden es überleben. :winking_face:

    Heute geht es einmal nach Grense Jakobselv. Ob wir dort übernachten, entscheiden wir erst vor Ort.

    Schönen Tag euch allen,

    Uli

    26.7.2023 Mittwoch

    Heute sind wir gemütlich in Inari aufgebrochen. Erstaunlich war, dass es dort keine Gelsen (Mücken) gegeben hat, denen war wohl auch zu kalt. (In manchen Jahren kann es dort so arg sein, dass man nur mit Imkernetz ins Freie gehen kann.) Wir haben noch eingekauft (gut sortierter Laden im Ort) und getankt (billiger als hier in Norwegen).

    Dann sind wir den Inari-See entlang nach Nordosten gefahren, haben die Grenze passiert und schlagartig war die Straße grottenschlecht. Bis auf ein kleines Stück war das eine einzige Rumpelpiste hinunter nach Neiden.

    Dafür wurde das Wetter deutlich besser und stückweise hat sich dann sogar die Sonne durchgekämpft. Wie doch anders und schöner sieht da alles aus!

    Um etwa 13:30 Uhr haben wir den Stellplatz in Kirkenes erreicht (N69.7277 E 30.0734). Inzwischen ist der Platz (wie viele andere Parkplätze in Kirkenes auch) kostenpflichtig und hat Strom. Zu bezahlen ist mit Handy: QR-Code auf der Info-Tafel einscannen, es öffnet sich eine Webseite, dort Platznummer buchen, Autonummer eingeben und mit Kreditkarte bezahlen (Norweger können auch mit Handy zahlen).

    Ob oder was wir heute noch machen, werden wir sehen. Auch für morgen ist noch nichts geplant, da warten wir auf das Wetter. Auf jeden Fall werden wir warten, bis das Hurtigrutenschiff eingelaufen ist und dann Ver- und Entsorgung machen.

    Beste Grüße,

    Uli

    Hallo,

    Braunbären hatten wir in den USA auf dem Campingplatz...

    25.7.2023 Dienstag

    Wir sind heute nach Norden und auf dem CP, für den Peter den Tipp abgegeben hat, gelandet. Hier waren wir doch noch nicht, wir waren dereinst auf einem Platz weiter in Richtung Zentrum.

    Die Straße in den Norden (Haparanda - Kemi - Rovaniemi - Sodankylä - Ivalo - Inari) ist bekannt, man kommt gut weiter. Und dann habe ich festgestellt, dass sich meine Wahrnehmung sehr geändert hat: Hatte ich beim ersten Mal hier in der Gegend das Gefühl, dass es total einsam wäre, so sehe ich heute viele, viele Wohnhäuser, die aber nicht gerade neu aussehen.

    Der Weihnachtsmann am Polarkreis kann uns gestohlen bleiben: Erstens kommt in Österreich nicht der Weihnachtsmann sondern das Christkind, zweitens ist dort am Polarkreis Brutaltourismus.

    Rentiere gab es heute auch neben der Straße.

    Das Wetter war zunächst ok (trocken, aber meist bedeckt), erst kurz vor Ivalo begann es leicht zu nieseln oder "Nebelreißen", wie wir sagen. Und die Temperatur ging auf 10 °C zurück.

    Auf dem Campingplatz (N 68.9031 E 27.0725) war nicht mehr viel frei, aber ein reichlich schiefes Plätzchen konnte mit Keilen und Hubstützen ausgeglichen werden. Und hinter den Bäumen plätschert der Inari-See.

    Morgen geht es weiter nach Kirkenes. Wir müssen ja nachsehen, ob dort alles noch in Ordnung ist. :winking_face:

    Beste Grüße,

    Uli

    Hallo,

    Peter, auf diesem CP standen wir auch schon...

    Wir lassen den morgigen Tag auf uns zukommen, wir planen nicht groß. Und dass wir hier Halt gemacht haben, ist so schön. Hier ist es so angenehm, so friedlich, ganz unser Geschmack!

    Beste Grüße,

    Uli

    Hallo,

    Christoph, wir fahren mit einem 23-jährigen PhoeniX (Iveco Daily, Alkoven), Kennzeichen G 837 HI. Wäre nett, wenn wir einander begegnen würden. Worauf müssen wir bei dir achten?

    24.7.2023 Montag

    Was gibt es zu berichten? Der gestrige Regen hat in der Nacht aufgehört, trüb blieb es aber großteils. Erst hat Roland in Luleaa bei Biltema Wischerblätter für den Scheibenwischer gekauft und gleich montiert. Nach einem kurzen Einkauf bei ICA fuhren wir nach und durch Gammelstaden, haben dort auch Mittagspause gemacht. Die Größe dieser Kirchenstadt ist schon beeindruckend.

    Dann beschlossen wir, heute nicht schon nach Finnland zu fahren. Sinnvolles Ziel wäre wohl der Großraum Rovaniemi gewesen, aber die CP-Preise sind da schon enorm. Mit diesem Massentourismus will ich nicht mitmachen. Stellplatz am Polarkreis zusammen mit LKW und laufenden Aggregaten? Nein danke! Auf diese Alternative verzichten wir gerne.

    So stehen wir nahe von Haparanda in Haparanda hamn, einem kleinen Bootshafen, auf einem SP direkt am Meer in der ersten Reihe und direktem Blick auf das Meer. DAS gefällt uns.

    Morgen wollen wir entweder bis Kirkenes fahren oder unterwegs in Inari übernachten. Wir werden ja sehen, wie gut es weitergeht.

    Beste Grüße,

    Uli

    Hallo,

    Peter, danke. Uns drängt es ganz in den Norden. Den Tipp für den CP bei der Högaküstenbrücke werde ich mir merken.

    3.7.2023 Sonntag

    Von heute gibt es nichts Besonderes zu berichten.

    Nach der Abfahrt vom CP, wo es noch sonnig und warm war, hat es gleich einmal ordentlich geregnet und ein wenig gehagelt. Dann wurde es wieder schön.

    Wir sind auf der E4 nach Norden gefahren, haben dann an der Högakusten-Brücke einen kurzen Stopp eingelegt und ein paar Fotos geschossen. Kurz war der Stopp deshalb, weil wieder graue Wolken sich entleeren wollten. Am Skuleberg haben sie das auch getan, es hat mächtig zu gießen begonnen. (Da die Wetterprognosen für die nächsten Tage in dieser Region nicht gerade prächtig sind, haben wir auch unsere "Wanderpläne" auf ein andermal verschoben.) Irgendwo bei Örnsköldsvik hat dann Roland die "Notbremse" gezogen und ist auf einen Parkplatz gefahren, weil wir ja ohnedies Mittagspause machen wollten.

    Da hat dann der Regen wieder nachgelassen und nach unserer Abfahrt schließlich sogar ganz aufgehört. Doch dann kamen die Wolken wieder und etwa ab Umeaa "pieselt" es so dahin. Salzburger Schnürlregen, oder besser: Norrbottens Schnürlregen...

    Endpunkt unserer heutigen Fahrt war der Stellplatz in Jävre (N 65.1441, E 21.5092) südlich von Piteaa, der neu angelegt ist. Wir sitzen in der ersten Reihe, direkt am Ostseestrand.

    SP: SK 250.- inkl. Strom, V+E


    Beste Grüße,

    Uli

    20.7.2023 Donnerstag

    Der Tag begrüßt uns mit Sonnenschein! Nach dem Frühstück und einem kurzen Stopp in einem Supermarkt geht es auf den Weg in den Norden. Wir umfahren Malmö, dann geht es vorbei an Lund, Höör und Älmhult nach Växjö. Dort wollen wir uns den Dom ansehen, was aber am Parkplatzproblem scheitert.

    Und damit fahren wir Richtung Vimmerby weiter, weil wir diese Strecke in den Norden noch nie gefahren sind.

    Langsam tut sich Schweden-Gefühl auf: Wald, Seen, rote Häuschen.

    In Vimmerby gibt es einen Stellplatz mit Platz für rund 350 WoMos - das wollen wir uns nicht antun! Aber ein klitzekleines Stück südlich davon finden wir bei einem Golfplatz einen kleinen Stellplatz, auch hier mit typischem "Schweden-Feeling" (N 57.5757, E 15.81198). Eingecheckt wird mit Handy, anders geht das nicht. Bezahlt wird per Kreditkarte. Für die Buchung und für die Bezahlung kommt man die Quittung aufs Handy. Ohne Smartphone wäre man völlig aufgeschmissen...

    SP: SK 250.- inkl. Strom und Frischwasser

    21.7.2023 Freitag

    Bei Vimmerby werden wir erst einmal den Inhalt unserer Kassette an einer Raststätte ordnungsgemäß los. Dann geht es bei Sonnenschein nach Norden Richtung Linköping. Dort fahren wir auf der sehr stark befahrenen Autobahn nach Norrköing und von dort weiter nach Norden Richtung Köping.

    Unterwegs trifft uns erstmals ein heftiger Regenguss, ein zweiter wartet auf uns bei Köping. Und dann lacht wieder die Sonne, als wäre nichts gewesen.

    Im kleinen Örtchen Virsbo entdeckt Roland plötzlich ein Stellplatz-Schild. Nichts wie hin! Und hier bietet man den Wohnmobilisten einen Gratisstellplatz (N 59.8716, E 16.04731), hübsch angelegt, neben einem kleinen Supermarkt am Rande eines Wohngebietes. Müll ist vorhanden, sonst nichts. Hier bleiben wir, zumal es wieder einmal regnet...

    SP: gratis

    22.7.2023 Samstag

    Morgens kaufen wir eine Kleinigkeit ein, dann fahren wir zum nahen Oljeön, wo auf einer kleinen Insel im See die erste Erdölraffinerie der Welt errichtet wurde. Besucht kann die Insel nur mit Führung werden, die wahrscheinlich nur auf Schwedisch ist und auf die wir (zu) lange warten müssten. Zudem kann man die Karten nicht einfach "so" kaufen, die müssen über das Internet vorgebucht und bezahlt werden...

    Also schauen wir nur so über das Wasser hinüber zum Inselchen.

    Dann geht es weiter Richtung Gävle. Unterwegs entleeren wir wieder unseren Pott an einer Raststätte und machen dort auch gleich Mittagspause mit prächtigem Blick auf das Wasser. Sogar zwei Schwimmer sichten wir.

    Auf dem Weg von Gävle nach Norden auf der E4 erwischen uns wieder mehrere Regenschauer.

    Unser Ziel ist heute Kävsta-Camping (N 62.5583, E 17.1266). Wir wollen heute die Notebooks laden, ich will meine Haare föhnen, Wasser und Abwasser wollen bedient werden.

    CP: SK 300.- inkl. Strom

    Beste Grüße,

    Uli

    Hallo,

    Hier nur ein kurzes Lebenszeichen.

    Genaueres folgt ein andermal, da wir heute ohne Strom sind und das Notebook nicht endlos ohne Strom auskommt. Uns geht es sehr gut, es ist kühl und dann und wann regnet es, dann scheint wieder die Sonne. Wir sitzen heute auf einem offiziellen Gratisstellplatz (sehr schön angelegt neben einem Supermarkt ohne alles) in der Nähe von Fagersta.

    Beste Grüße,

    Uli