Na ja, bei uns war es wirklich nicht soooo toll im hohen Norden, was das Wetter betrifft. Da hatten wir schon ganz andere (bessere) Jahre!
5.8.2023 Samstag
Klar, in der Nacht hat es wieder ein wenig geregnet, morgens ist es auch bewölkt. Wir entscheiden uns auf die Weiterfahrt nach Süden auf der E6, zumal die Berge in Richtung Stetind, dem norwegischen Nationalberg und höchsten Granitobelisken der Erde, dick in Wolken verpackt sind.
Fähre an der E6, wir reihen uns unter die (wenigen) Wartenden. Dann kommt ein junger Mann (von der Reederei) und scannt mit einem Handy die Kennzeichen. Wer nicht bei Autopass oder ferrypay registriert ist, scheint in seinem System nicht auf und erhält eine Rechnung nach Hause. Ich habe uns bei ferrypay.no registriert, was beim jungen Mann ein anerkennendes Nicken hervorruft. An der Fähre selbst wird nicht mehr kassiert.
Die Fährüberfahrt dauert eine halbe Stunde. Wer hier hungrig ist und gerne einen kleinen Snack kaufen möchte, kann das tun, allerdings in Selbstbedienung und an der Kasse sitzt auch niemand mehr. Alles macht man selbst, Bezahlung mit Kreditkarte.
In Innhavet fahren wir die Entsorgung an, dann kaufen wir noch eine Kleinigkeit in dem kleinen Rema 1000 ein, der randvoll mit Touristen ist.
Weiter geht es nach Süden, wunderschöne Berge erfreuen den Urlauber. In Fauske geht es dann ab von der E6 und hinaus Richtung Bodö. Allerdings wollen wir nicht in die Stadt, sondern biegen schon vorher auf die Straße 17 (Fv17, früher Rv17) ab. Der Saltstraumen "brodelt" gerade, das ist eindrucksvoll.
Etwas weiter, beim Kjellingstraumen Fjordcamp (N 67.07239 E 14.3074), auch einem Paradies für Fischer, bekommen wir Platz für eine Nacht. Der Platz ist "urig", die Küche ist in einem 250 Jahre alten Gebäude. Nachteil: Nach der Trockenheit der letzten Zeit gibt es morgens kein Wasser! Wasser für die WC-Spülung wird aus dem Meer geholt. Da loben wir uns unser WoMo!
6.8.2023 Sonntag
Das Wetter ist prächtig, wir fahren weiter nach Süden und wollen diesen schönen Tag möglichst gut auskosten.
Bei Mevik taucht das nordgehende Hurtigrutenschiff MS Nordkapp auf, wie schön!
Die Straße führt zum Glomfjord und schließlich taucht nach einem langen Tunnel der Svartisen, Norwegens zweitgrößter Gletscher auf. Hier machen wir an einem Rastplatz Ver- und Entsorgung, ein kleines Stück später stehen wir auf einem Parkplatz mit prächtigem Blick auf Gletscher und Fjord und halten genussvoll Mittagsrast.
Danach geht es zur ersten Fähre auf dieser Strecke, wie überall wird gescannt und nicht vor Ort bezahlt. Die Wartezeit ist kurz und schon können wir auf die andere Seite übersetzen. Dann geht es nur ein relativ kleines Stück über Land und beim nächsten Hafen haben wir die Fähre knapp verpasst. Macht nichts, so beobachten wir das Treiben und die schöne Landschaft rundum. Nach etwa einer Stunde geht die nächste Überfahrt wieder los, wir stehen an Deck im Freien, schauen uns an der Landschaft satt und überqueren den Polarkreis nach Süden.
In Kilboghamn (N 66.4888 E 13.2270) gehen wir wieder an Land. Bis Nesna wollen wir heute auf jeden Fall noch fahren und wir genießen auch diese Strecke.
In Nesna sind wir kurz vor 18 Uhr. Der Campingplatz in Nesna ist gut, hier waren wir schon zweimal (N 66.2026 E 13.0250), dass der Platz inzwischen auch "vergoldet" ist (wir zahlen NOK 510.- für eine Nacht!), wussten wir nicht.
7.8.2023 Montag
Es regnet.
Als erstes geht es gleich auf die Fähre, die von Nesna nach Levang fährt, als letztes Fahrzeug fahren wir ein. Auf der anderen Seite geht es auch schon bald über die interessant geschwungene Helgelandsbrücke und dann nach Sandnessjöen. Dort kaufen wir gleich einmal bei Kiwi ein und tanken.
Und dann ist "er" dort am Ortsrand von Sandnessjöen, "er" der Elch! Eine Elchkuh lässt sich die Blätter eines Gebüsches hier am Straßenrand schmecken. Zu spät hab ich sie entdeckt, um noch den Fotoapparat zücken zu können.
Dann gibt es kurze Mittagsrast, ehe wir beim Fährhafen von Tjötta einlaufen. Eine Fähre fährt ohne uns weg, sie führt nur einen Tanklastwagen mit Treibstoff und ein paar PKW mit sich. Und dann heißt es fast zwei Stunden warten, bis auch wir an Bord können.
Leider regnet es und man hat so gut wie keine Aussicht. Eine schwache Stunde fahren wir bis zum Hafen Forvik.
Ziel ist der Stellplatz "Steinmo Bobilparkering" (N 65.6133 E 12.3670) - ein toll gelegenes Plätzchen direkt am Meer und noch viel ist frei. Hier stehen wir nun und hoffen, dass das Wetter (laut Prognose aufd yr wirklich gut wird). Der Platz hat V+E, aber keinen Strom und kein WC und kostet NOK 150.-, bezahlbar mit VIPPS oder bar. (Wir haben EUR 15.- ins Kuvert gegeben...)
Beste Grüße,
Uli