Wer war/ist aktuell in Griechenland ?

Ich frage, weil ich bald wieder nach Griechenland aufbrechen werde und mich aktuell Berichte über ein rigoroses Vorgehen der Polizei gegen "Freisteher" erreichen. Es werden angeblich Geldbußen in Höhe von 300 Euro pro Person (!) erhoben, und zwar ohne Diskussion und ohne vorherige Ermahnung.

Kann das hier jemand bestätigen? Ich kann es nach 30jähriger Griechenlanderfahrung -ehrlich gesagt- nicht so recht glauben.

Man muss reinräumen, dass die "Freisteher - Szene" in Griechenland in den letzten Jahren ziemlich aus dem Ruder gelaufen ist. Aber jetzt gibt es "von oben" angeblich die Order, das zu unterbinden, auch wenn dadurch die Geschäftsmodelle einiger Orte empfindlich gestört werden.

Ich selbst gehe in der Regel auf Campingplätze, denn ich habe ja keine Dusche und nur ein Notklo an Bord. Aber wenn ich irgendwo eine Stranddusche finde und mir der Platz gefällt, bleibe ich auch schonmal ein/zwei Tage "frei" stehen. Dabei wurde mein Auto im Mai von einem Steinwurf getroffen und leicht beschädigt. Das hat mich echt schockiert, denn ich habe niemanden belästigt und fernab jeder Siedlung gestanden.

Nochmal hochholen die Frage

War/ist denn aktuell niemand hier aus diesem Forum in Hellas? Das kann doch eigentlich nicht sein, oder?

Die Autofähren sind jetzt doch täglich ausgebucht, und der Autoput und die Küstenstraße entlang der Adria sind gut gefüllt mit Womo und Caravan.

Pünktlich zum Beginn der diesjährigen Reisesaison gibt es zwei Meldungen aus GR, die aufhorchen lassen:

1.) Am vergangenen Sonntag haben fünf Bundeswehroffiziere, die auf Kreta stationiert sind, während einer Wanderung auf einem Berg eine dort angebrachte griechische Flagge eingeholt und statt dessen die deutsche gehisst.

Dabei wurden sie von Griechen beobachtet, die sich darüber sehr erregt und die Polizei gerufen haben. Drei Offiziere konnten entkommen, zwei wurden verhaftet und im Schnellverfahren zu 10 Monaten Haft verurteilt. Die Strafe wurde auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt.

2.) Gestern hat das griechische Parlament beschlossen, von D für die im 2. Weltkrieg verursachten Schäden Reparationen zu fordern. Die Rede ist von 290 Mrd. Euros. Andere Quellen sprechen von 400 Mrd.

Beide Ereignisse haben die Öffentlichkeit erheblich aufgewühlt.

Neu ist, dass die Reparationsforderung jetzt "offiziell" vom Parlament beschlossen wurde. Bisher waren das immer nur Forderungen einzelner Bürger, Politiker / Parteien.

Sowas eignet sich hervorragend, um die Gegenseite ständig unter Druck zu setzen und in der einen oder anderen Frage gefügig zu machen.

GR ist, obwohl es in der Sache ruhig geworden ist, immer noch ein bankrotter Staat, der nur mit fremder Hilfe am Leben gehalten wird.

Ich denke, auch in GR glaubt niemand ernsthaft, dass es über die bereits geleisteten Reparationen hinaus nennenswerte weitere Zahlungen geben wird.

Zitat von heinz1950

GR ist, obwohl es in der Sache ruhig geworden ist, immer noch ein bankrotter Staat, der nur mit fremder Hilfe am Leben gehalten wird.

Ich habe einen griechischen Freund, der in Deutschland lebt und arbeitet, aber in Griechenland mit dort stehenden Haus und dortiger kompletter Verwandtschaft noch genug Nähe zum Heimatland hat. Der hat eine sehr konkrete und radikale Meinung über seine Landsleute und gibt deren Mentalität eine große Mitschuld wenn nicht sogar die Hauptschuld an der wirtschschsftlichen Misere Griechenland. Sehr, sehr vereinfacht ausgedrückt sieht er sie nicht gerade mit schaffenden Schwaben auf Augenhöhe und immer noch dem Subventionsgedanken fröhnend und ist nicht optimistisch, dass sich da irgendwann irgendetwas ändert. Zumal es nahezu keinerlei produzierende Wirtschaft und so gut wie keine mittelständische Betriebe gäbe. Ein paar Tomaten, Melonen , ein wenig Schafskäse, die Oliven und der Tourismus . Das muß es wohl im Großen und ganzen gewesen seien gewesen sein. Alles die Worte eines Griechen, hört sich aber irgendwie plausibel an.

Zitat von mabihome

umal es nahezu keinerlei produzierende Wirtschaft und so gut wie keine mittelständische Betriebe gäbe. Ein paar Tomaten, Melonen , ein wenig Schafskäse, die Oliven und der Tourismus . Das muß es wohl im Großen und ganzen gewesen seien gewesen sein. Alles die Worte eines Griechen, hört sich aber irgendwie plausibel an.

So ist es.

Die Wirtschaft beruht weit überwiegend auf Gewerbe, Tourismus und Landwirtschaft. Industrie gibt es kaum.

Dass Griechen faul sind, kann ich nicht bestätigen. Es gibt ja auch reichlich Griechen, die hier in D gutes Geld verdient und eine zweite Heimat gefunden haben.

Allerdings kann ich gut nachvollziehen, dass man es in GR zwischen Mai und September ruhig angehen läßt. Das Klima läßt einfach nichts anderes zu.

Wie gesagt, ich gehe davon aus, dass es nicht zu weiteren Verhandlungen oder gar tatsächlichen Reparationen kommen wird. Die Rechtslage scheint klar zu sein. Immerhin liegen die Ereignisse mehr als 70 Jahre zurück, und danach hat es einen blutigen Bürgerkrieg im Land gegeben. Dann hat es internationale Verträge gegeben, und nicht zuletzt sind beide Länder der EU beigetreten.

Von den Merkelschen Griechenland - Rettungen will man ja schon gar nicht mehr reden. Hätte es die nicht gegeben, wäre GR heute endgültig wieder in der Dritten Welt gelandet.